Zwischen Abstiegskampf und Blockunterricht

Trier · Nach fast einmonatiger verletzungsbedingter Pause ist Mieze Natalie Adeberg wieder fit für den Abstiegskampf. Am Samstag trifft die Bankauszubildende mit ihrem Team im Derby auf Koblenz/Weibern.

 Wieder auf dem Sprung zur Bestform: Mieze Natalie Adeberg. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Wieder auf dem Sprung zur Bestform: Mieze Natalie Adeberg. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Trier. Den Dienst hinterm Schalter hat sie momentan mit der Schulbank getauscht. Für die Sparkassen-Auszubildende Nathalie Adeberg steht derzeit an der Berufsschule Trier der Blockunterricht an. Und zwischen dem Büffeln muss die 21-Jährige auch den Kopf frei haben für den Abstiegskampf. Die Mainzerin ist im zweiten Ausbildungsjahr, spielt seit 2009 bei den Miezen - und ist nach einer Bänderverletzung am Fuß wieder fit für die Abstiegsrunde.
"Der Fuß ist geschient, da merke ich nicht mehr viel, aber ich muss im Kopf den Schalter umlegen, das alles in Ordnung ist", sagt die Rückraumspielerin. Und der Kopf ist ihr Problem, sagt Adeberg selber: "Alles Kopfsache bei mir!" Nach drei Wochen ohne Training ist sie mittlerweile wieder dabei, fühlt sich fit, gibt aber auch zu: "Im letzten Spiel stand ich ziemlich neben mir. Gut, dass andere in die Bresche gesprungen sind." Adeberg weiß, dass sie an ihrer Konstanz arbeiten muss, das zeigte ihr nicht nur der 24:23-Sensationssieg am vergangenen Samstag in Bietigheim.
Alles ist Kopfsache


"Bei mir lief es gar nicht, das kann am Samstag nur besser werden", freut sich die Blondine auf das Rheinland-Pfalz-Derby gegen die Vulkanladies aus Koblenz/Weibern (Anwurf: 19.30 Uhr in der Arena). "Vor dem Spiel in Bietigheim war ich mir nicht sicher, dass wir die zwei Punkte holen, aber nun hoffe ich doch sehr, dass wir auch unser erstes Heimspiel gewinnen" - um ihren Lieblingssatz zu wiederholen: "Weibern ist Kopfsache, alles ist Kopfsache. Deswegen darf ich mir jetzt nicht einreden, dass ich sieben oder mehr Tore mache, sonst wird das nichts."
Obwohl die Gäste schon zehn Punkte mehr haben als Schlusslicht Bensheim und sechs mehr als die MJC, glaubt Adeberg nicht, dass Weibern die Punkte in Trier herschenken wird: "Erstens ist es ein Derby, wo beide Seiten immer 120 Prozent geben, und zweitens sind die Vulkanladies ja noch nicht durch. Keine Mannschaft kann es sich leisten, diese Runde frühzeitig abzuhaken."
Weil sie mit erheblichem Widerstand des Teams um Ex-Mieze Caroline Thomas rechnet, hofft sie auf eine lautstarke Unterstützung von den Rängen: "Das ist schon was anderes, wenn die Halle voll ist, und du merkst, dass die Zuschauer hinter dir stehen. Weibern/Koblenz wird auch viele Fans mitbringen, deswegen rühren wir Spielerinnen gerade überall die Werbetrommel für das Spiel. Schließlich wollen wir die Fans ja auch mit einem Erfolg belohnen, nachdem wir dieses Jahr noch kein Heimspiel gewonnen haben." Adeberg rechnet mit einer hart umkämpften Partie wie am 28. Dezember, als die Miezen das Normalrunden-Heimspiel mit 29:27 gewannen.
"Es wird wieder spannend"


Gelingt der von Adeberg erhoffte Erfolg und Schlusslicht Bensheim verliert zu Hause gegen Blomberg, betrüge der Vorsprung auf den Abstiegsplatz schon sechs Punkte. "Wir dürfen uns aber nie sicher sein, irgendwann wird auch Bensheim mal gewinnen", warnt die Rückraumspielerin, die nicht von einer frühzeitigen Entscheidung im Abstiegskampf ausgeht: "Wir haben es in den vergangenen Jahren immer spannend gemacht, sonst wird es uns und den Zuschauern ja langweilig", meint Adeberg grinsend. Dennoch ist sie sicher, dass die MJC spätestens am letzten Spieltag am 31. Mai erneut feiern wird - und sie dann in ihrem dritten Ausbildungsjahr auch weiterhin erstklassig spielt.

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