"Auch mal unangenehme Dinge tun”

Platten · Fußball-Kreisliga B II: Platten schnupperte in der Vorsaison am Aufstieg - und hängt jetzt im Tabellenkeller.

 Fordert mehr Leidenschaft: Plattens Spielertrainer Perparim Krieziu (links). TV-Foto: Archiv/ Sebastian Schwarz

Fordert mehr Leidenschaft: Plattens Spielertrainer Perparim Krieziu (links). TV-Foto: Archiv/ Sebastian Schwarz

Foto: sjs / Sebastian J. Schwarz (m_sport )

Platten (L.S.) In der vergangenen Saison durch Unbeherrschtheiten von Spielern und Zuschauern um den sportlichen Lohn gebracht (TV berichtete mehrfach), wurde der TuS Platten ganz am Ende ausgebremst. Die dennoch starke Saison gerät durch den katastrophalen Fehlstart in der neuen Spielzeit schon fast in Vergessenheit. Trainer Perparim Krieziu betreibt Ursachenforschung.
Fünf Spiele, drei Punkte und vier teilweise deftige Niederlagen brachten den TuS in eine so nicht zu erwartende sportliche Schieflage. Mit 25 Gegentoren ist das Team defensiv kaum ligatauglich. Trainer Perparim Krieziu nennt Gründe. "Bis auf unser Sportfest fand bei uns quasi keine Vorbereitung statt. Da verwundert es nicht, wenn Kondition, Eingespieltheit, Laufwege und Konzentration fehlen. Wenn dann noch die Einstellung und die Körpersprache fehlen, kommt alles Negative zusammen." Beim einzigen Sieg gab es ähnliche Schwächen, nur dass man den drei Gegentoren noch vier eigene entgegenzusetzen hatte. "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis und neues Selbstvertrauen. Das geht aber nicht ohne eigene Leistung und die Mentalität." Krieziu selbst fiel wegen der Turbulenzen zum Ende des letzten Spieljahres sechs Spiele gesperrt aus. Das Ergebnis war gravierend. Ohne ihn fehlte es der Abteilung Torverhinderung an Kompaktheit, Kopfballstärke sowie einer geordneten Spieleröffnung. Die Abwehr des Vorjahres ist quasi nicht mehr existent. Michael Dewald und Dominik Klein haben aufgehört, Thomas Klee, Bernd Hower und Kai Licht spielten teilweise, obwohl sie angeschlagen waren. "Wenn du angeschlagene Spieler einsetzen musst, weil es an Alternativen mangelt, dann ist das für eine Mannschaft fatal. Zudem war die Trainingsbeteiligung anfangs brutal schwach."
Der Trainingsbesuch aller Spieler sei jetzt besser geworden, verrät der Coach, der jetzt auch wieder spielberechtigt ist. Auch Dominic Klein hilft wieder aus und wurde reaktiviert. Der war im Vorjahr vom Goalgetter zum Abwehrspieler umfunktioniert worden.
Hinzu kommt zu allem Übel auch noch die Verletzung von Torjäger Shpejtim Krieziu, der sich in Bettenfeld (beim 4:7) die Hand brach. Auch Benjamin Püschel fällt bis zur Winterpause komplett aus - Nico Berres ist nach einem Revanchefoul gesperrt. Die aus den Reserven von Maring und Mülheim zum TuS gewechselten Alexander Schaaf und Kevin Kos müssen sich noch an das Klima der B-Liga gewöhnen und sind taktisch besser zu schulen. "In den letzten beiden Saisons hatten wir die beste Abwehr der Liga, jetzt sind es schon 25 Gegentore. Wir müssen es besser verstehen, als komplette Mannschaft effektiver gegen den Ball zu arbeiten. Das Mittelfeld muss enger stehen und sein Zweikampfverhalten verbessern", sagt Krieziu. Der will jetzt eine bessere Einstellung einfordern und diejenigen auf Kondition trimmen, die noch Rückstände haben.
"Wir müssen alles geben, kämpfen und auch mal unangenehme Dinge auf dem Platz tun. Einige müssen sich gedanklich mehr mit Fußball beschäftigen." Gelingt dies tatsächlich, ist zum Heimspiel gegen den SV Dreis wieder ein Erfolgserlebnis in Sicht.

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