Ein Hoch auf die Hose

Vielleicht hat es doch etwas Gutes, dass diese Laufkolumne im Tierischen Volksfreund donnerstags erscheint. Andernfalls wären am Mittwoch vielleicht mehr Menschen in schlabbernder Beinbekleidung unterwegs gewesen - am "Internationalen Tag der Jogginghose". TV-Laufkolumnist Rainer Neubert erklärt warum.

 Eine Frage des Geschmacks: Jogginghosen bei Joggern.

Eine Frage des Geschmacks: Jogginghosen bei Joggern.

Foto: neubert rainer

Vermutlich hätte ich es mir bei einer Veröffentlichung der Kolumne am Mittwoch nicht verkneifen können, in alter Verbundenheit mit diesem besonderen Sportbekleidungsstück zu einem Solidaritätslauf aufzurufen - ganz im Sinne der Erfinder. Aber keine Sorge, auch heute und in Zukunft werden Zeitgenossen in Schlabberhosen ihre Runden drehen. Mein Lauffreund Thomas, der diese bevorzugt bei sportlichen Ausflügen trägt, nimmt sich derzeit zwar eine Auszeit, bis die Temperaturen wieder frühlingshaft sind. Gerade weil es recht frisch ist, wagen sich dafür andere in Jogginghose vor die Tür, auch wenn sie diese sonst nur als bequeme Freizeitklamotte in den eigenen vier Wänden schätzen. In Mode sind Jogginghosen seit jeher in der Hip-Hop-Szene. Aber das muss nicht überraschen: Bei weiten Bevölkerungskreisen gelten die weiten Beinkleider - trotz deren zwischenzeitlicher Adelung auf den Laufstegen in Mailand und Paris - nach wie vor als verpönt, sobald sie in der Öffentlichkeit getragen werden. Aber Hip-Hop bedeutet Protest gegen Konventionen. Deshalb ist für sie jeder Tag ein Tag der Jogginghose. Wenn ich ehrlich bin: Wären die weiten Hosenbeine beim Laufen nicht so hinderlich, ich könnte mich dem sogar anschließen.

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