500 waren dabei beim Hospizlauf

Trier · Das Hospizlauf-Jubiläum hat die Läufer der Region und darüber hinaus mobilisiert. Rund 500 liefen am Freitag und Samstag auf der knapp 200 Kilometer langen Strecke zwischen Koblenz und Trier. Die Spendensumme für das Hospizhaus dürfte erstmals 10 000 Euro überschreiten.

500 waren dabei beim Hospizlauf
Foto: Holger Teusch

Die wohl symbolträchtigste Aktion ist die auf den letzten 200 Metern der rund 200 Kilometer langen Strecke. Drei Bewohner der Trierer Hospizhauses begleiten die Spendenläufer vom Mustor bis zum Ziel vor der Einrichtung, die todkranke Menschen einen würdigen Abschied von dieser Welt ermöglichen will. Nur ein Promille der Wegstrecke, aber 100 Prozent Emotionen. Gänsehaut trotz 25 Grad - und zwar nicht nur für Läufer. "Wir sind gut, sehr gut von den Läufern aufgenommen worden: großer Jubel und Klatschen. Und ich habe immer mit dem Hut gewunken. Es war ein ganz tolles Gefühl", sagt Monika Wediger (66). "Es war super. Ganz, ganz, ganz toll. Es war toll", pflichtet Monika Barzen (55) ihr bei. Ein Mann, der anonym bleiben will, bringt es mit nur zwei Worten auf den Punkt: "Dabei sein!"

Schon beim Start des vom Trierischen Volksfreund präsentierten Hospizlaufs am Freitagmittag am Deutschen Eck in Koblenz sind so viele Läufer dabei, wie nie zuvor. Ein Grund ist laut Ralf Haas vom Organisationsteam, dass allein sieben Gruppen die komplette Distanz entlang der Mosel als Staffel besetzen. Erster Höhepunkt: der Lauf in den Abend mit der großen Pause in Zell. In der Nacht wird es ruhiger im Hospizlauf-Tross. Aber etwa 30 Läufer sind es immer. Kein Vergleich mit den Anfangsjahren, als zuweilen der Fahrer des Begleitfahrzeugs außerplanmäßig die Laufschuhe schnürte, damit der Läuferfluss nicht abriss.

Mit Sonnenaufgang stehen immer mehr Läufer am Streckenrand, um ein Stück mitzulaufen, mit dem Mitläufern zu reden, die entspannte Atmosphäre zu genießen. In Piesport sind 50, in Leiwen 80, in Mehring 120, in Riol 150, in Schweich 200 und von Ruwer an unter Polizeischutz rund 250 auf der Strecke. Persönliche Rekorde werden aufgestellt. 20 Kilometer, die Marathondistanz, 70 oder gar mehr als 100 Kilometer innerhalb von 24 Stunden. Das ist Motivation. Die komplette Distanz bewältigt niemand. Nicht schlimm, vielleicht sogar gut. So steht die Sache im Mittelpunkt.

Die Läufer sind kreativ: Zwei Laufgruppen loben einen Euro für jeden Kilometer aus, den ihre Mitglieder rennen. Eine Firma spendet den Erlös eines Festes, eine andere Gruppe die Geburtstagskasse. Die Zehn wolle man bei der Spendensumme vorne stehen haben, lautet die Losung aus dem Organisationsteam. Allein nach den Spenden, die am Samstagmittag bekanntgemacht wurden, dürfte das kein Problem sein. Die genaue Summe werde aber erst nach Auswertung aller Kontoeingänge in einigen Wochen feststehen, sagt Haas.

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