Beim Weinstraßentrail werden Sieg-Läufer zu Gehern

Riol · Die Belgierin Claire Ferguson und der Saarländer Martin Schedler sind die Sieger des längsten Laufs der Region. 150 Teilnehmer erreichten beim Trial Römische Weinstraße das Ziel. Gehen war keine Schande.

 Steil bergauf und bergab führten die 25-Kilometer- und 85-Kilometer-Strecke beim Trail Römische Weinstraße zwischen Riol, Trittenheim und Leiwen. Die Schwierigkeit sei mit Läufen in den Alpen vergleichbar, sagte Ultra-Langstreckensieger Martin Schedler.

Steil bergauf und bergab führten die 25-Kilometer- und 85-Kilometer-Strecke beim Trail Römische Weinstraße zwischen Riol, Trittenheim und Leiwen. Die Schwierigkeit sei mit Läufen in den Alpen vergleichbar, sagte Ultra-Langstreckensieger Martin Schedler.

Foto: Holger Teusch

Anspruchsvoll ist eine Verniedlichung für das, was die Organisatoren des einzigen reinen Traillaufs im deutschen Teil der Region als Strecke ausgesucht haben. Bei der zweiten Auflage des Trails Römische Weinstraße (TRW) am vergangenen Samstag wurden auf Streckenabschnitten wie dem Steilpfad in der Mehringer Schweiz alle Läufer zu Gehern. Auch die Sieger! Das ist ökonomischer angesichts der Steigung, teilweise über Treppen, mit denen beispielsweise auf kürzester Wegstrecke die rund 200 Höhenmeter hinauf zum Aussichtspunkt Kammer-Knüppchen überwunden werden.

Es sei einer der schwersten Trails gewesen, die er je gemacht habe, sagte der Sieger der 25-Kilometer-Variante Christian Molitor. "In Luxemburg sind die Trails nicht so schwer", sagt der 25-Jährige von Celtic Diekirch, der jede Menge Erfahrungen mit den Läufen über schmale Pfade hat. Beim TRW wurde ihm allerdings zwischenzeitlich etwas mulmig. "Ich hatte schon zwei Minuten Vorsprung, habe mich dann aber zurückfallen lassen, damit ich mich nicht verlaufe", erklärte er. Bald wurde es Molitor, der 2015 eine 5000-Meter-Zeit (im Flachen) von 14:45 Minuten anpeilt, um sich für die Spiele der kleinen Länder zu qualifizieren, aber zu langsam. Im Ziel am Rioler Sportplatz hatte er fast eine Viertelstunde Vorsprung. Als Vierter und bester Läufer aus der Region Trier verpasste Frank Heuser aus Oberbillig in 2:26:00 Stunden einen Podestplatz nur knapp. Schnellste Frau war in 2:45:42 Stunden Monschau-Marathon-Gewinnerin Annette Frings aus Altenahr.

Martin Schedler und Claire Ferguson werden laut Organisationsleiter Markus Krempchen die letzten Sieger des 85-Kilometer-Laufs beidseitig der Mosel sein. Bei der dritten Auflage werde man voraussichtlich am rechten Moselufer bleiben. Am gegenüberliegenden Moselufer habe es einige Schwierigkeiten mit Sabotage an den Streckenmarkierungen gegeben, erklärt der 42-Jährige. Nicht nur 25-Kilometer-Sieger Christian Molitor, auch einige andere Läufer hatten ab und zu Probleme, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Die Markierungen im vollen Lauf zu erkennen, sei nun einmal nicht einfach, gehöre aber zum Traillaufen dazu, sagt Krempchen. Der 85-Kilometer-Erste Schedler habe sich deshalb vor dem Rennen den Parcours stundenlang auf der Karte angeschaut und eingeprägt.

Der 33-jährige Eppelborner war bei seinem Sieg in 8:12:07 Stunden aber nicht nur deshalb, sondern auch läuferische eine Klasse für sich. Schedler distanzierte Vorjahresgewinner René Strosny um mehr als eine Stunde. Ferguson war als einzige Frau weniger als zwölf Stunden unterwegs und kam 1:14 Minuten hinter dem besten Teilnehmer aus der Region, Karl-Heinz Huberty vom SV Sirzenich (11:57:33) ins Ziel.

Auch wenn Krempchen für 2015 wieder mit einem neuen Start-Ziel-Bereich liebäugelt, die Reize, aber auch die Schwierigkeit der Strecken werden erhalten bleiben. Als "richtig hart und schwer" würde er den TRW einordnen, sagt Schedler, er auch in den Alpen auf ähnlichen Rennen unterwegs ist. "In Deutschland gibt es nicht viele Läufe dieser Art", sagt er. "Besonders die Klettersteige sind nicht ohne und auch nicht ganz ungefährlich. Das Schwierige beziehungsweise auch das Gemeine an dieser Strecke ist, dass sie einem bis zum Schluss alles abverlangt. In den Alpen geht's zwar länger berghoch, aber gewöhnlich die letzten Kilometer Richtung Ziel nur noch bergab. Hier muss man von Anfang bis zum Schluss hochkonzentriert sein und hat nie die Möglichkeit sich ausruhen." Trotz Startzeit sechs Uhr morgens habe auch die schwüle Witterung ihren Tribut gefordert. "In den Alpen ist das Wetter meist nicht so krass", meint Schedler.

Ergebnisse:

Frauen, 25 km (1000 Höhenmeter): 1. Annette Frings (Altenahr/W50) 2:45:42 Stunden, 2. Rebecca Lenger (Mayen/W20) 3:15:07, 3. Swetlana Schröter (Altenahr/W40) 3:15:37, 6. Hildegard Bruns (LG Langsur) 3:21:55, 8. Annika Roth (Getfit Trier) 3:22.59, 9. Jutta Löwen-Roth (Getfit Trier) 3:23:00, 10. Diane Wagner 3:23:24.
85 km (3000 Höhenmeter): 1. Claire Ferguson (Belgien/W30) 11:48:47 Stunden, 2. Lisa Butz (TV Ottweiler/W50) 13:06:34, 3. Sabrina Glöckner (Kaiserslautern) 13:16:51, 9. Bettina Wegner 15:44:30.

Männer, 25 km (1000 Höhenmeter): 1. Christian Molitor (Luxemburg/M20) 2:09:22 Stunden, 2. Jonas Janzer (Kusel) 2.24:03, 3. Markus Schäfer (Lampertswalde/M30) 2:24:40, 4. Frank Heuser (Oberbillig/M40) 2:26:00, 9. Thomas Werner (TG Konz) 2:30:50, 10. Ralf Werle 2:36:19, 16. Matthias Drexler (Tri-Post Trier) 2:40:46, 17. Manuel Worst (Bodystyle SC) 2:41:04, 18. Jens Schmidt 2:42:17.
85 km (3000 Höhenmeter): 1. Martin Schedler (LAZ Saarbrücken/M30) 8:12:07 Stunden, 2. René Strosny (Darmstadt/M40) 9:22:24, 3. Adam Zohoran (Bamberg/M20) 9:31:06, 13. Karl-Heinz Huberty (SV Sirzenich) 11:57:33, 16. Michael Zweynert (Trier) 12:19:44, 17. Eric Geidel (PST Trier/Getfit) 12:35:13, 19. Friedrich Mölter (Sellerich) 12:35:40. M60: Rudolf Bayerschen (DJK Wißmannsdorf) 16:20:55.

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