Die Mosel entlang nach Afrika

Trier/Bernkastel-Kues · Insgesamt mehr als 500 Schüler liefen zwei Tage vor Beginn der Osterferien für ihre Altersgenossen im rheinland-pfälzischen Partnerland in Etappen von Trier nach Bernkastel-Kues.

Dominik ist von sich selbst überrascht. Nein, dass er mehr als 30 Kilometer an einem Tag laufen könnte, das hätte der 14-Jährige vor dem Ruandalauf nicht geglaubt. "Am Anfang habe ich nicht gedacht, dass ich es so weit schaffen würde. Und dann bin ich die ersten fünf Etappen durchgelaufen", erzählt der Schüler. Nach deutlich über 20 Kilometern gönnte er sich eine Pause, eher Dominik wieder einstieg.

Klar, dass er auf den letzten Kilometern, vor allem beim Zieleinlauf vor der Sparkassen-Zentrale in Bernkastel-Kues, wieder dabei war. "So viele waren auf den letzten Metern noch nie dabei", freute sich Ruandalauf-Initiator Andreas Huhn über den beeindruckende, aber auch emotionale Schlussabschnitt auf der von der Polizei kurzzeitig gesperrten Cusanusstraße. Der Lehrer der Bernkastel-Kueser Burg-Landshut-Schule, der 2008 mit etwa einem Dutzend Schülern die Aktion zugunsten von Schulprojekten in Ruanda startete, hat etwa 35 Jugendliche gezählt, die schon frühmorgens beim Start vor der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier mit dabei waren. Neben denen der Burg-Landshut-Schule waren bei eisigen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auch elf Schüler der Trierer Berufsbildenden Schule für Erziehung von Beginn an dabei. "Beim Laufen wurde es ja schön warm", fand der 15-jährige Ramon die Kälte nicht als störend.

Erster Höhepunkt war in Schweich. Die Stefan-Andres-Realschule plus begleitete den Tross mit etwa 200 Läufern. In Longuich und Leiwen stießen die örtlichen Grundschulen für einige Kilometer hinzu. In Neumagen-Drohn veranstaltete die Realschule plus ebenfalls einen Spendenlauf - allerdings auf einem Rundkurs. Spätestens ab Lieser wurde es richtig voll auf dem Mosel-Radweg. Die Grundschulen Kröv, Veldenz-Mülheim, Zeltingen-Rachtig, die Bernkastel-Kueser Rosenberg-Schule und das DRK-Sozialwerk Bernkastel-Kues.

Wenn man alle gelaufenen Kilometer zusammenzähle, komme man etwa auf die Strecke bis in die ruandische Hauptstadt Kigali (rund 7500 Kilometer), hat Andreas Huhn errechnet. Die Spendensumme für Ruanda stehe erst nach den Osterferien fest, wenn alle Schüler bei ihren Lauf-Sponsoren die vereinbarten Summen eingesammelt haben. Bei den bisher sechs Ruandaläufen waren es mehr als 30 000 Euro.

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