Erst Rätsel um den Start, dann gute Zeiten

Gerolstein · Aufatmen nach einem komplizierten Gerolsteiner Stadtlauf-Jubiläum: Nachdem wegen eines Abwasserrohrbruchs am Kylltalradweg wieder auf den reinen Innenstadtparcours ausgewichen werden musste, kamen mit 555 Läufern so viele ins Ziel, wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Im Hauptlauf über zehn Kilometer waren Ferahiwat Königs und Alexander Bock die schnellsten.

 Insgesamt 555 Läufer und Walker wurden beim Gerolsteiner Stadtlauf-Jubiläum, der 30. Auflage, gezählt.

Insgesamt 555 Läufer und Walker wurden beim Gerolsteiner Stadtlauf-Jubiläum, der 30. Auflage, gezählt.

Foto: Holger Teusch

Volkslauf-Urgestein Wilfried Hermesdorf packte kurzerhand mit an, als Start zum Hauptlauf aufgebaut werden musste. Zusammen mit Dominik Gasthauer vom TuS Fortuna Saarburg half der 57 Jahre alte ehemalige deutsche Senioren-Vizemeister von der TG Konz Andreas Rippinger die Matten für die Zeitmessung auf der Brunnenstraße auszulegen.

Der Startort sorgte für etwas Verwirrung. Auf dem ausgehängten Streckenplan waren Start und Ziel an ein und derselben Stelle auf dem Platz vor der Gerolsteiner Stadthalle Rondell ausgewiesen. Es handelte sich offensichtlich um eine Zeichnung aus der Zeit, als der Gerolsteiner Stadtlauf nur auf der reinen, rund 2500 Meter langen Innenstadtrunde durchgeführt wurde. In den vergangenen Jahren hatte man allerdings auch den Kylltalradweg mit eingebunden. Beim Jubiläum musste der ausrichtende SV Gerolstein wegen eines Abwasserrohrbruchs an der Kyll auf den alten Parcours zurückgreifen. Wegen einiger kleiner baulichen Veränderungen musste der Start in die Brunnenstraße verlegt werden, um im zum Bitburger-Läufercup zählenden Hauptlauf auf die Zehn-Kilometer-Distanz zu kommen. "Das will niemand wissen, wie oft ich das abgelaufen bin", sagte Organisationsleiter Hans-Peter Böffgen erleichtert, dass die GPS-Uhren der Läufer seine Messungen bestätigten. Und trotz anfänglichem Rätselraten um den Startort standen am Ende alle Zehn-Kilometer-Läufer pünktlich am vorgesehenen Platz.

Der viermal zu bewältigende Anstieg in die Gerolsteiner Fußgängerzone ist zwar geblieben, aber kühle 14 Grad und Windstille sorgten trotzdem für gute Zeiten. Alexander Bock vom Post-SV Trier (PST) siegte in 32:18 Minuten vor dem Belgier Roger Königs (32:40) und Bocks Vereinskameraden Michael Pfeil (32:45). Bock sprenge in der zweiten Runde auf der Bergabpassage durch die Fußgängerzone die dreiköpfige Spitzengruppe. "Es war gut, dass wir bergan nicht so viel Druck gemacht haben, deshalb konnte ich bergrunter besser laufen lassen", sagte der 22-Jährige.

Roger Königs Ehefrau Ferahiwat, genannt Mimi, war zusammen mit Dominik von Wirth von der TG Konz als Gesamtfünfte einlaufend mit hochklassigen 35:11 Minuten schnellste Frau. Nicht zufrieden war dagegen die gerade aus dem Urlaub zurückgekehrte Yvonne Jungblut vom LT Schweich als Zweite mit 39:49 Minuten. Sie habe den Eindruck, dass es besser bei ihr laufe, wenn sie eine Arbeitswoche hinter sich habe. Dann sei die Grundspannung größer. Dritte wurde in 40:26 Minuten Annette Geiken (LAZ Rhein-Sieg) vor Claudia Flesch (LT Schweich/41:13).

Im Jedermannlauf über gut fünf Kilometer kamen 215 und damit neun Teilnehmer mehr, als über zehn Kilometer ins Ziel. Dem SV Gerolstein gelingt es, nicht nur andere Abteilungen wie die Handballer, aber auch Fußballer zum Mitlaufen zu motivieren, sondern auch etliche Firmen anzusprechen. Die Siegerzeiten konnten sich auch sehen lassen. Yannik Duppich von der LG Vulkaneifel lief die zwei Stadtlaufrunden in 15:58 Minuten. Die 16-jährige Gina Klinkhammer (Reitsportverein Gerolstein) war nach 21:26 Minuten im Ziel.

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