Mit Engel durch die Hölle gelaufen

Heiderscheid · Während manche Ehepaare durch die Hölle gehen liefen Miriam Engel und Hendrik Haumann durch die sprichwörtliche Unterwelt - und zwar beim Trail Uewersauer in Luxemburg. Die 35-Jährige half ihrem Ehemann auf den letzten vier Kilometern des 53-Kilometer-Ultramarathons ins Ziel.

Geplant war der erste gemeinsame Zieleinlauf nicht. "Durch den Ironman im Sommer haben wir noch eine super Ausdauer. Und so ein Trail zum Saisonabschluss ist ja eine nette Sache. Aber jeder wollte eigentlich sein Rennen machen", erzählt Miriam Engel. Die 35-Jährige von der TG Konz, die vor drei Jahren beim Trail Uewersauer den sechsten Platz belegt hatte, wollte den Landschaftslauf über 53 Kilometer zwar zügig, aber nicht mit allerletztem Einsatz genießen.
Der Luxemburger Hendrik Haumann hatte sich für die nationalen Triallauf-Titelkämpfe des Großherzogtums angemeldet. Zeitweise lag der 36-Jährige 20 Minuten vor seiner Frau. "So ein Trail ist schon was anderes, als einen 42,195 Kilometer auf Asphalt zu brettern", sagt der 2:49-Stunden-Marathonmann. "Ich bin durch die Hölle gegangen."
Vermutlich hätte Haumann kurz vor 50 Kilometer, am Fuß des letzten Anstiegs, total durchfroren in Regen und Wind noch Stunden auf den Besenwagen gewartet, wäre seine Frau nicht mit im Rennen gewesen. "Ich sah plötzlich meinen Mann mit schmerzverzerrtem Gesicht und total durchgefroren am Wegesrand hocken", erzählt Miriam Engel. Die 3:13-Stunden-Marathon-Läuferin blieb stehen und motivierte Haumann zum weitermachen. "Ich war halb erfroren und dann kam Miri, hat dummes Zeug geredet und mich ins Ziel gerette", sagt der zweifache Familienvater. Nach sechs Stunden und acht Minuten für 53 Kilometer wusste er: "Wieder eine Erfahrung gewonnen!"
Die Geschichte des Ehepaars war nur eine von mehr als 600, die beim Trail Uewersauer geschrieben wurden. Schnellster bei dem vom aus Schweich stammenden Markus Krempchen mitorganisierten Rennen war Moritz auf der Heide aus München in 3:55:26 Stunden.

Ergebnisse:
Frauen, 53 km (2100 Höhenmeter): 1. Tania Quesada (CAE Grevenmacher) 5:11:20 Stunden, 10. Miriam Engel (TG Konz) 6:08:07, 16. Lisa Esser (Saarburg) 6:33:54, 22. Petra Reiter 6:52:36.
Männer, 53 km (2100 Höhenmeter): 1. Moritz auf der Heide (München) 3:56:26 Stunden, 80. Guntram Klein (Trier) 5:50:13, 83. Christoph Reinert (SV Ayl) 5:51:18, 85. Hermann Barten (LT Büdlich-Breit-Naurath) 5:52:09.

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