Nürburgring wird zur nassen Hölle

Nürburgring · Fast 5000 24-Stunden-Radfahrer und ihre Betreuer erlebten am Wochenende die Eifel von ihrer wilden Seite. Wegen eines Unwetters musste das 24-Stunden-Radrennen unterbrochen werden. Am Samstagvormittag fand der 33. Nürburgringlauf noch bei guten Bedingungen statt.

 Die Läufer beim 33. Nürburgringlauf kamen am Wochenende noch trocken über die Nordschleife. Die Radfahrer des 24-Stunden-Rennens bekamen den Wetterumschwung in der Eifel mit aller Wucht zu spüren.

Die Läufer beim 33. Nürburgringlauf kamen am Wochenende noch trocken über die Nordschleife. Die Radfahrer des 24-Stunden-Rennens bekamen den Wetterumschwung in der Eifel mit aller Wucht zu spüren.

Foto: Holger Teusch

"Grüne Hölle" nannte Formel-Eins-Fahrer Jackie Stewart einst die Nordschleife des Nürburgrings. Den 24-Stunden-Radfahrer wird die legendäre Rennstrecke nicht nur wegen der steilen Anstiege zwischen riesigen Wäldern in Erinnerung bleiben. Die Schlechtwetterfront, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag über die Eifel zog, brachte manchen Sportler näher an sein Limit, als diesen lieb war. Blitz, Donner, Sturm und sintflutartiger Regen verwandelten Straßen in Flüsse und den Mountainbike-Parcours in eine (Schlamm-)Rutschbahn.

"Das war der blanke Wahnsinn da draußen. Meine vierte Runde um 3 Uhr war abartig. Seitdem sind wir mit Zeltfesthalten beschäftigt", schrieb ein Teilnehmer auf Facebook. Die sportliche Herausforderung wurde zum Überlebenskampf.

Um 4:25 Uhr am Sonntagmorgen entschied sich die Rennleitung, dieses Rennen abzubrechen. Auf Unverständnis stieß allerdings, dass Radrennfahrer weiter über die Nordschleife fuhren (Abbruch: 5:47 Uhr). Als sich das Wetter beruhigte, wurden die Rennen um 8.30 Uhr neu gestartet. Allerdings brach rund die Hälfte der Teilnehmer ihre (durchnässten) Zelte ab.

Erstaunlich: Trotz der widrigen Bedingungen und der Unterbrechung fuhr Markus Rieber mit 24 Runden (entspricht rund 700 Kilometer mit 12 000 Höhenmetern) nur zwei weniger als bei seinem Sieg 2012. Der 43-Jährige aus Güglingen in Baden-Württemberg fuhr damit genauso oft über die Nordschleife, wie Rainer Steinberger aus dem bayrischen Pösing. Im 75-Kilometer-Rennen, das am Samstagnachmittag bei guten Bedingungen ausgetragen wurde, belegte die Triererin Katja Geib als Gewinnerin der 41- bis 50-Jährigen den sechsten Platz.

Glück hatten auch die Teilnehmer des 33. Nürburgringlaufs am Samstagvormittag. Insgesamt 1415 Läufer wurden im Ziel der Traditionsveranstaltung gezählt. Als einziger Läufer aus der Region konnte sich der 73-jährige Ludwig Feil aus Mehren in die Reihe der 14 Läufer einreihen, die seit 1978 immer dabei waren.

In 1:38:54 Stunden knapp zehn Minuten hinter Sieger Torben Detlefsen aus Schleswig-Holstein (1:29:44 Stunden) war Peter Klein (VfB Ahbach) in 1:38:54 Stunden bester Läufer aus der Region auf den 24,4 Kilometern über die Nordschleife (7. Platz). Ralf Rhein (PST Trier/1:44:14) siegte in der Altersklasse der 45- bis 49-Jährigen (M45, Gesamtplatz 14). Schnellste Frau war die Wienerin Carola Bendl-Tschiedel (1:48:17). Kathrin Reinheimer aus Wittlich belegte in 2:01:02 Stunden den sechsten Platz vor W40-Siegerin Nicole Krämer aus Kelberg (2:02:18).

Link zu den Ergebnissen: http://radamring.r.mikatiming.de/2013/

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