Rekordlauf für einen Fernseher
Gillenfeld · Mit Vizeweltmeister Florian Neuschwander lief vorgestern erstmals ein Maare-Mosel-Lauf-Sieger die Halbmarathondistanz unter einer Stunde und zehn Minuten. Birthe Hilmes, Susanne Schulz und Mirco Zenzen heißen die anderen Hauptlaufsieger bei der vom Trierischen Volksfreund präsentierten Veranstaltung.
Birthe Hilmes' Kinder werden sich nicht beschweren, wenn Mama mal wieder zu einem Trainingslauf aufbricht. Denn vom 16. Maare-Mosel-Lauf am vergangenen Samstag brachte die 39-Jährige einen Flachbild-Fernseher, Diagonale ein Meter, mit nach Hause. Ihre Kinder hätten sie gebeten, an diesem Wochenende doch in der Eifel statt an der Saar einen Wettkampf zu laufen. So ein Fernseher ist doch ein attraktiver Siegerpreis. "Ich hätte mich auch geärgert, wenn ich nicht gelaufen wäre und der Sieg wäre mit 1:40 Stunden oder so weggegangen", sagt Hilmes.
Der Druck war allerdings groß. Nach einem Viertel der 21,1 Kilometer langen Strecke setzte sich die Läuferin der LG Meulenwald Föhren von der Saarländerin Anne Schu ab. Vorne weg zu laufen, möge sie eigentlich nicht. Dann fühle sie sich gejagt, sagt Hilmes, die in 1:30:09 Stunden mit der zweitbesten Halbmarathonzeit ihrer Karriere siegte.
"Das ist das größte, was ich je bei einem Lauf gewonnen habe." Mit dieser Aussage erstaunte Florian Neuschwander, immerhin Vizeweltmeister im Ultratraillaufen, nach seinem Rekordlauf. Dank des Lauf-Gewinns (auch Neuschwander bekam einen 40-Zoll-Fernseher), habe seine alte 13-Zoll-Glotze endlich ausgedient. Der 32-Jährige vom Trierer Stadtlauf e.V. lief in 1:09:10 Stunden so schnell wie noch kein anderer die Halbmarathondistanz von Daun nach Gillenfeld. Vorjahressieger Sammy Schu (LTF Marpingen/1:13:22) und der sechsmalige Gewinner Dietmar Bier (Trierer Stadtlauf e.V./1:15:36) mussten Neuschwander schon nach drei Kilometern ziehen lassen.
Im kürzeren der beiden Hauptläufe dominierten die Troisdorferin Susanne Schulz in 37:23 Minuten und Mirco Zenzen von der LG Vulkaneifel in 34:32 Minuten. Für den Großteil der 1163 im Ziel registrierten Teilnehmer war der Maare-Mosel-Lauf aber wieder ein Landschaftslauferlebnis. Dass der gesundheitssportliche Aspekt eine große Rolle spielt, zeigt die sogenannte GesundLand-Strecke. Ohne Zeitmessung und Wettkampfdruck lief oder ging rund ein Zehntel der Teilnehmer diese Sieben-Kilometer-Distanz.