Zwei Läufer mit einer Startnummer beim Bitburger Stadtlauf

Bitburg · Die Überraschung beim vom Trierischen Volksfreund präsentierten Bitburger Stadtlauf-Jubiläum waren nicht Linda Betzler und Christoph Gallo als Hauptlauf-Sieger, sondern dass trotz Regen nur 27 Läufer weniger, als 2012 bei Sonnenschein über die nassen Straßen liefen.

Zwei Läufer mit einer Startnummer beim Bitburger Stadtlauf
Foto: Holger Teusch
 Alt und Jung, mit und ohne Beeinträchtigung, beim 20. Bitburger Stadtlauf kamen am zweiten Sonntag im September trotz Regen 723 Teilnehmer ins Ziel.

Alt und Jung, mit und ohne Beeinträchtigung, beim 20. Bitburger Stadtlauf kamen am zweiten Sonntag im September trotz Regen 723 Teilnehmer ins Ziel.

Foto: Holger Teusch
 Peter de Winkel (links) und Guido Kirsch, die beiden Bitburger Stadtlauf-Initiatoren gingen bei der 20. Auflage beide mit der gleichen Startnummer 1994 in Erinnerung an die Erstauflage in diesem Jahr auf die Zehn-Kilometer-Strecke.

Peter de Winkel (links) und Guido Kirsch, die beiden Bitburger Stadtlauf-Initiatoren gingen bei der 20. Auflage beide mit der gleichen Startnummer 1994 in Erinnerung an die Erstauflage in diesem Jahr auf die Zehn-Kilometer-Strecke.

Foto: Holger Teusch

Der Frau auf ihrem Logenplatz konnte das Wetter egal sein. Mit dem Kissen auf der Fensterbank schaute sie dem bunten Treiben auf der Kölner Straße in Bitburg zu. Mehrere Hundert Zuschauer entlang des Zieleinlaufs hatten es, nur geschützt mit Regenschirmen, nicht so komfortabel.

Doch was sie zu sehen bekamen, war einer der beeindruckendsten Läufe der Region. Dies auch, weil der 23-jähriger Christoph Gallo von der belgisch-deutschen Grenze in unwiderstehlicher Manier in 32:03 Minuten die beste Zeit über zehn Kilometer lief. Und auch, weil Linda Betzler nach ihrem ersten Platz in 38:22 Minuten der Sieg im Bitburger-Läufercup (dessen drittletztes Wertungsrennen der Bitburger "Zehner" war) kaum mehr zu entreißen sein dürfte.

Hinter Gallo teilten sich Alexander Bock und Lucas Theis vom Post-SV Trier (PST) in 34:06 Minuten den zweiten Platz bei den Männern. Vierter wurde der beste Ü40-Läufer Dietmar Bier (Trierer Stadtlauf e.V.) in 34:31 Minuten. Der zweite Platz bei den Frauen ging in 40:05 Minuten an Chiara Bermes und damit ebenfalls an den PST. Dritte wurde in 40:45 Mintuen W40-Siegerin Claudia Flesch vom Lauftreff Schweich. Die Vorjahresdritte Yvonne Jungblut (ebenfalls LT Schweich) war ebenfalls dabei, belegte in 48:45 Minuten aber nur den 19. Platz. Die 36-Jährige schont ihre angeschlagene Ferse noch etwas. Wegen der Schmerzen war die ehemalige westdeutsche Halbmarathonmeisterin beim viertletzten Bitburger-Läufercup-Rennen in Pronsfeld ausgestiegen.

Am meisten bewegte die Zuschauer die Freude der behinderten Teilnehmer. So machte es dem zwölfjährigen Nils nichts aus, dass er als Letzter das Ziel des Ein-Kilometer-Laufs kam. Er riss die Arme in die Höhe und jubelte ausgelassener als Betzler und Gallo. Behinderte und Nichtbehinderte zusammen Sport treiben zu lassen ist das Hauptanliegen der Stadtlauf-Organisatoren der BSG "Gemeinsam aktiv".

Wer glaubte, bei schlechtem Wetter würden die Eifelaner nicht zum Benefizlauf zugunsten des Behindertensportvereins strömen, stand also seinerseits im Regen. Besonders der sogenannte Buddylauf, bei dem nichtbehinderte Jugendliche solche mit Beeinträchtigung auf der Laufstrecke begleiten, kam mit allein rund 200 Teilnehmern an seine Kapazitätsgrenze. Deshalb strahlten nicht nur die jungen Handicap-Sportler, sondern auch das Organisationsteam von BSG, St.-Martin-Förderschule und -Kindergarten, der Läufergruppe des TV Bitburg und anderer Organisationen unter Regenschirm oder Kapuze um die Wette. Die Summe er Stadtlauf-Erlöse, mit denen Sportangebote der BSG wie beispielsweise therapeutisches Reiten finanziert werden, stand gestern noch nicht fest.

Die zwei Stadtlauf-Gründungsväter Peter de Winkel und Guido Kirsch liefen erstmals auch selbst bei ihrem Stadtlauf mit - symbolisch mit der gleichen Startnummer 1994 in Erinnerung an die Stadtlauf-Premiere in diesem Jahr. Normalerweise würde die Vergabe zwei identischer Startnummern auf einen schweren Organisationsfehler hinweisen. Diesmal war es gewollt und dank (unterschiedlich kodierter) Zeitmesschips am Fuß kein Problem.

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