Beim Läuferknie herrscht erhöhte Spannung

Trier · Ein Sprichwort besagt, man solle nichts übers Knie brechen. Sportler sollten diese Redensart beherzigen. Wer sich zu viel zumutet, riskiert ein "Läuferknie".

Was steckt dahinter? Nach Auskunft des Gusterather Sportmediziners Dr. Bernd Belles kommt es beim "Läuferknie" durch eine längerfristige Fehl- oder Überbelastung zu Beschwerden an der Außenseite des Kniegelenks. Verursacht werden sie durch einen Fascienstreifen (Bindegewebe, das eine Muskulatur stützt), der vom oberen äußeren Beckenknochen an der Oberschenkelaußenseite über das Knie bis zum Schienbeinkopf verläuft. Ist dieser Fascienstreifen verkürzt, kommt es zu einer Reizung, weil die Spannung höher ist. Das Gewebe scheuert außen am Kniegelenk über die Knochen.

Wen erwischt es? Wie der Name erahnen lässt, sind vor allem (Langstrecken-)Läufer gefährdet. Betroffen sind laut Dr. Belles aber auch Radfahrer und Aktive in Ballsportarten. Auslöser sind unter anderem zu intensive Trainingsumfänge (vor allem auf abschüssigen Straßen), Fehlstellungen, Beinlängendifferenzen, Muskelverkürzungen, eine Beckeninstabilität, falsche Laufstile und schlechte Sportschuhe.

Das hilft: Zur Bekämpfung der Ursachen wird intensives Dehnen, eine Kräftigung der Becken-, Bauch- und Rückenmuskulatur, Physiotherapie oder auch Elek trotherapie empfohlen. Fehlstellungen der Beine und Füße können durch geeignetes Schuhwerk und spezielle Einlagen teilweise ausgeglichen werden. Nützlich kann zudem eine Bewegungsanalyse sein (mehr dazu im nächsten Serien-Teil in der kommenden Woche). bl

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