"Der Spaß beim Spielen kann zum Sporttreiben motivieren"

Mit dem Trainingswissenschaftler Dr. Michael Fröhlich von der Universität des Saarlandes sprach Martin Lindemann über digitale Bewegungsspiele am Computer, bei denen die Spieler körperlichen Einsatz zeigen müssen.

Sind Computerspiele, bei denen die Spieler sich körperlich aktiv bewegen müssen, aus wissenschaftlicher Sicht zu empfehlen?
Michael Fröhlich: Ja, denn zahlreiche Studien konnten zeigen, dass die körperliche Bewegung bei diesen Spielen einer geringen bis moderat intensiven Aktivität im Alltag entspricht. Das kommt einem leichten Training fürs Herz-Kreislaufsystem gleich, trainiert in der Regel aber nicht die Muskeln. Zudem zeigen verschiedene Studien, dass die meisten Spieler viel Spaß beim Spielen haben. Dadurch werden vielleicht einige motiviert, mehr und regelmäßig Sport zu treiben oder neue Sportarten auszuprobieren. Der Aufforderungscharakter und spaßbetonte Zugang der digitalen Bewegungsspiele könnten so als Vehikel für die reale Sportaktivität genutzt werden.
Richtig fit kann man durch solche Spiele also nicht werden.
Fröhlich: Dafür reichen die Trainingsreize im Allgemeinen zumindest bei der aktuellen Generation der digitalen Bewegungsspiele nicht aus. Man kann jedoch meist sein Fitness-Niveau halten. Untrainierte Menschen können sogar ihre Fitness leicht verbessern. Speziell ein Gleichgewichtstraining auf einer Balance-Platte kann das Sturzrisiko älterer Menschen mindern.
Kann man mit digitalen Bewegungsspielen seine Technik zum Beispiel beim realen Golfen oder Tennis verbessern?
Fröhlich: Das ist noch nicht endgültig geklärt, weil die bisher veröffentlichten Studien noch keine zuverlässigen Aussagen zulassen. Auf diesem Feld wollen die Sportwissenschaftler an der Universität Saarbrücken in Zukunft forschen.

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