Wenn die Hüfte Ärger macht

München · Hüftschmerzen nach dem Sport entstehen meist durch Überlastung. Was noch dahinter stecken kann und wie man mit Hüftschmerzen umgeht, erklärt Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda.

 Damit es gar nicht zu Schmerzen in der Hüfte kommt, ist eine zielgerichtete Gymnastik sinnvoll. Das ist auch Teil des Trainiingsprogramms bei "Der TV bewegt!".

Damit es gar nicht zu Schmerzen in der Hüfte kommt, ist eine zielgerichtete Gymnastik sinnvoll. Das ist auch Teil des Trainiingsprogramms bei "Der TV bewegt!".

Foto: Rainer Neubert


Gelenke und Knochen leben von Bewegung
Normalerweise schadet Sport, auch intensiver Sport, dem Körper nicht. Im Gegenteil: Knochen und Gelenke brauchen Bewegung, um in Form zu bleiben. So wird Knochensubstanz vermehrt dann aufgebaut, wenn die Knochen bei Bewegung Zug und Druck ausgesetzt sind. Auch die Gelenke müssen regelmäßig bewegt werden, damit der Gelenksknorpel von nährender und polsternder Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere) umspült wird.

Woher kommen Hüftschmerzen nach dem Sport?
Meist liegt die Ursache für Hüftschmerzen nach dem Sport in einer Überlastung. Grund dafür können einseitige Bewegungsabläufe, zu lange Trainingseinheiten oder mangelnde Erholungspausen sein. So können sich durch Überlastung z. B. die Schleimbeutel oder Hüftgelenke entzünden. Während junge Sportler eher zu Verletzungen neigen, sind Ältere oft von Beschwerden durch Arthrose betroffen. Häufige Sportverletzungen im Hüftbereich sind z. B. Muskelzerrungen oder -risse an Oberschenkel und Gesäß. Sie werden durch mangelndes Aufwärmen oder hohen körperlichen Einsatz, z. B. beim Fußball oder Tennis, begünstigt. Bei Arthrose können durch den Verschleiß der Gelenksstruktur Knochen aufeinander reiben und sich entzünden. Angeborene Fehlentwicklungen der Hüfte, wie eine Hüftdysplasie, begünstigen Schmerzen nach dem Sport, aber auch Sportarten mit hoher Spitzenbelastung auf das Hüftgelenk wie Ballspiele, Ski Alpin, Reiten, Tennis oder Squash.

Was kann man tun, wenn die Hüfte schmerzt?
Schmerzen sind ein ernstzunehmendes Warnsignal. Wer nach dem Sport Hüftschmerzen hat, sollte zunächst einige Tage nicht trainieren. In der akuten Schmerzphase kann man die Muskeln durch Wärme lockern, kühlende Umschläge verhindern eine Schwellung und lassen eine Entzündung schneller abklingen. Schmerzstillend und antientzündlich wirken Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure, die man als Tabletten einnehmen oder als Salbe, Creme oder Gel auftragen kann. Sind die Schmerzen nach drei Tagen nicht deutlich besser geworden oder tauchen sie immer wieder auf, ist ein Arztbesuch ratsam. Nach der Ruhepause sollte man behutsam wieder anfangen. Ideal sind hier ausgleichende Sportarten, die die Gelenke wenig belasten, wie z. B. Fahrradfahren, Kraulschwimmen oder Aquagymnastik. Nicht nur ausreichendes Aufwärmen und genügend Pausen sind ein Muss für jeden Sportler, sondern auch qualitativ hochwertige Sportschuhe. Passen die Schuhe zur individuellen Fußform und zur jeweiligen Sportart!
, können sich Fehlstellungen der Füße erst gar nicht bis in die Hüfte oder den Rücken auswirken. Um die Hüftmuskulatur zu stärken und die Beweglichkeit der Hüfte zu fördern, eignet sich spezielle Hüftgymnastik.

Immer wiederkehrende Schmerzen vom Arzt untersuchen lassen Der Orthopäde kann mittels Ultraschall, Röntgen und MRT Knochen, Knorpel, Bänder und Sehnen genauer untersuchen und die Ursache für die Hüftschmerzen feststellen. Akut entzündete Gelenke kann er mit Kortison- und Lidocainspritzen behandeln. Auch stärkere, verschreibungspflichtige Schmerzmittel gegen Schmerzen und Entzündung stehen zur Verfügung. Eine Physiotherapie kann Verspannungen und Blockaden lösen, auch Fehlstellungen können korrigiert werden.

 www.jameda.de

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