Regen in der Nacht: 741 Mitternachtsläufer in Kröv trotzen dem Wetter (Fotostrecke)

Kröv · Den feuchtesten von bisher 33 Mitternachtsläufen in Kröv gewannen am Pfingstsamstag die Kenianerin Betty Chepkwony und der Saarländer Jonas Lehmann. 741 Läufer kamen ins Ziel. Der Lauf der Junggebliebenen, den Yvonne Engel vom LT Schweich und der Belgier Eddy Vandeputte gewannen, wurde zum langgezogenen Duschgang für die Über-40-Jährigen.

 Mitternachtslauf mit Schirm: Marieke Reus und Kurt Wägelein von der LG Langsur und der Laufgruppe "Powered by Armand" liehen sich in Kröv Schriem aus, um nicht ganz so nass zu werden. Die gute Laune ging ihnen sowieso nicht verloren.

Mitternachtslauf mit Schirm: Marieke Reus und Kurt Wägelein von der LG Langsur und der Laufgruppe "Powered by Armand" liehen sich in Kröv Schriem aus, um nicht ganz so nass zu werden. Die gute Laune ging ihnen sowieso nicht verloren.

Foto: Holger Teusch

Alles hatte begonnen, wie zuvor seit 1985 schon 32 Mal: Die Jüngsten bis neun Jahre, der etwas ältere Nachwuchs und auch im Jedermannlauf über 3,8 Kilometer, alle kamen sie beim Kröver Mitternachtslauf noch im Trockenen ins Ziel. Auch einige der Artistik-Vorführungen, wie die Sarah Stiefel, die an Stahlketten hängend in luftiger Höhe über der Straße atemberaubende Kunststücke vorführte, gingen trocken über die Bühne. Aber um halb zehn bekamen die Seniorenläufer ihre Dusche schon zum Start. Ein heftiger Regenguss ließ kein Körperteil mehr trocken. Mancher Läufer lieh sich von Zuschauern kurzerhand einen Schirm. Kurt Wägelein von der LG Langsur griff, weil falls kein normaler Parapluie, zum Sonnenschirm vor einer der zahlreichen Straußwirtschaften.

"Dirk hat mich am Anfang noch immer auf die Pfützen hingewiesen, aber ich bin durchgelaufen. Die Füße, Schuhe und Socken war ja sowieso nass", erklärte Yvonne Engel. Angesichts der Wassermassen, die in der ersten Viertelstunde des Rennens niedergingen, versuchte die 40-Jährige vom LT Schweich gar nicht erst auf die Ratschläge ihres mitlaufenden Ehemanns Dirk Engel zu achten und ihre Schuhe möglichst trocken und damit leicht zu halten. Den Sieg im sogenannten Lauf der Junggebliebenen über 9,4 Kilometer hatte sie trotzdem sicher in der Tasche. In 37:23 Minuten setzte sich Engel gegen Felicitas Doff-Sotta-Bengel von Koblenzer Laufgruppe Pink Panther (37:47) durch. Bei den Männern feierte der Belgier Eddy Vandeputte in 31:40 Minuten nach 2011, 2012 und 2015 seinen vierten Sieg. Wie im Vorjahr, in 32:24 Minuten nur eine Sekunde schneller, belegte Patrick Heim (Sirona-SC Morbach) den zweiten Platz.

Beim Mitternachts-Hauptlauf über die gleiche Distanz der Gewinner der drei Vorjahre Jonas Lehmann obwohl nicht vorangemeldet, wieder an der Startlinie. "Geplant war der Start aber schon seit langem. Ich hatte ehrlich gesagt nur irgendwie verpasst, mich voranzumelden", erzählte der 28-Jährige aus dem saarländischen Limbach. Wirklich gefordert wurde er, wie bei seinen ersten drei Siegen, nur durch die Uhr. "Als ich merkte, dass es richtig gut läuft, hätte ich gerne noch wie 2015 eine 28er-Zeit geschafft", sagt Lehmann. Das klappte in 29:06 Minuten ganz knapp nicht, Lehmann war aber zufrieden. "Von der Stimmung in Kröv kann man immer nur einfach nur begeistert sein", erklärte er, weshalb der Mitternachtslauf seit Jahren fest zu seinem Wettkampfplan gehört. Wegen des Regens seien es zwar wohl diesmal nicht ganz zu viele gewesen, "diejenigen, die da waren, waren aber umso enthusiastischer."

Mit 76 Flaschen Wein wurde Lehmann für seinen Sieg aufgewogen. Siegerin Betty Chepkwony nahm elf Sechser-Kartons Kröver Nacktarsch mit zu ihrem Verlobten Thorsten Steffen etwas moselaufwärts nach Piesport. Die Kenianerin siegte in 34:55 Minuten vor Theresa Lippert (TG Neuss/36:22) und Jana Lebenstedt von der HSG Wittlich (37:51).

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