Silvesterlauf-Mitbegründer Berthold Mertes erhält Sport-Obelisk

Trier · Obwohl Berthold Mertes seit 20 Jahren nicht mehr in Trier wohnt, hat er die Laufszene in der Region entscheidend mitgeprägt. Natürlich als einer der Väter des Trierer Silvesterlaufs. Aber er war auch Trainer (unter anderen der erfolgreichen Jugendlichen des TVG Trier unter anderem mit Guido Streit in der ersten Hälfte der 1990er Jahre). Für seine Verdienste wurde Mertes mit einer der höchsten rheinland-pfälzischen Sport-Auszeichnungen geehrt, dem Sport-Obelisken.

 Der Trierer Silvesterlauf-Mitbegründer Berthold Mertes (2.v.r.) erhielt in Mainz den Sport-Obelisken des Landes Rheinland-Pfalz von Innen-Staatssekretär Randolf Stich (rechts) und Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin (links)

Der Trierer Silvesterlauf-Mitbegründer Berthold Mertes (2.v.r.) erhielt in Mainz den Sport-Obelisken des Landes Rheinland-Pfalz von Innen-Staatssekretär Randolf Stich (rechts) und Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin (links)

Foto: LSB Rheinland-Pfalz / Michael Heinze

"Es macht mich stolz, auch wenn es sich ein bisschen anhört wie ein Nachruf", sagt Berthold Mertes. Ein etwas komisches Gefühlt war es am vergangenen Montag für den langjährigen Vorsitzenden des Vereins Silvesterlauf Trier, als er in Mainz den Sport-Obelisken des Landes Rheinland-Pfalz aus den Händen von Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin und Innen-Staatssekretär Randolf Stich entgegen nahm. Zum einen, weil er sein Engagement für den Sport noch lange nicht am Ende sieht. Die Vereinsführung liegt zwar längst in anderen Händen und auch bei der Organisation des Trierer Silvesterlaufs ist die Arbeit zu einem Großteil auf andere Schultern verteilt. Aber nicht nur Mertes' Rat ist weiterhin gefragt. Er packt auch tatkräftig an, besonders wenn sein Fachwissen und Fingerspitzengefühl gefragt ist, wenn es um die Zusammenstellung der Eliteläufe geht.

Vor allem hätte Mertes Silvesterlauf-Mitbegründer Christoph Güntzer bei der Ehrung gerne an seiner Seite gehabt. "Es war sehr emotional wegen der Nähe zu Christophs Tod. Der Preis gehört zur Hälfte ihm", sagte Mertes. Sein langjähriger Wegbegleiter und Freund war im Mai im Alter von nur 52 Jahren gestorben.

Mit Güntzer hatte Mertes unter der ebenfalls im Sommer verstorbenen Trierer Trainerlegende Volkhart Rosch in den 1980er Jahren beim Post-Sportverein Trier seine ersten Leichtathletik-Erfahrungen gesammelt. "Volkhart hat mich und Christoph für die Sportart begeistert", blickt der Marathonläufer (Bestzeit 2:22:15 Stunden) zurück. Ab 1990 bauten Mertes und Güntzer Deutschlands bedeutendsten Jahresabschlusslauf und (ab 2002) den Silvesterlauf-Verein auf. Unvergessen das 20. Veranstaltungs-Jubiläum 2009 mit Haile Gebrselassie. Auch die Verpflichtung von Hindernislauf-Europameisterin Gesa Krause für den Silvesterlauf-Verein fädelte das Duo vor Güntzers heimtückischer Erkrankung zunächst noch gemeinsam ein.

Nach Volontariat und Redakteursstelle beim Trierischen Volksfreund zog es den gelernten Bankkaufmann Mertes 1997 zum Sportinformationsdienst und später als Pressesprecher zur NADA. Er wohnt im nordrhein-westfälischen Dormagen. Seit vier Jahren ist er Sportchef beim Bonner Generalanzeiger, aber im Herzen immer noch Trierer. "Der Sport-Obelisk ist auch eine Auszeichnung für den Verein und Trier", sagt er.

Info: Sport-Obelisk
Der Sport-Obelisk wird seit 1996 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium in Kooperation mit dem Landessportbund an maximal fünf Preisträger vergeben. Die Auszeichnung geht auf den ehemaligen rheinland-pfälzischen Sportminister Walter Zuber zurück. Herausragende Sportler mit Vorbildfunktion und oftmals im Verborgenen agierenden Menschen sollen damit gewürdigt werden.

Internetseite Silvesterlauf Trier

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