Zitterpartie am Ende des Jahres

Trier · Vor einem halben Jahr konnte Pascale Schmoetten vom Laufen nur träumen. Die mehrfache luxemburgische Meisterin musste nach drei Unfällen erst wieder im Alltag klarkommen. Am 31. Dezember will die 44-Jährige beim Trierer Silvesterlauf wieder am Start stehen.

 Pascale Schmoetten. TV-Foto: Holger Teusch

Pascale Schmoetten. TV-Foto: Holger Teusch

Trier. "Der Trierer Silvesterlauf ist einer meiner Lieblingsläufe. Da bin ich dabei, wenn es nur irgendwie möglich ist", sagt Pas cale Schmoetten. Fünfmal war die Luxemburgerin bisher am Start. Vor zwei Jahren schaffte sie es im Elitelauf der Frauen über fünf Kilometer auf den achten Platz. In diesem Jahr musste die luxemburgische Spitzenläuferin lange um ihre Teilnahme zittern. Erst in der vergangenen Woche habe sie das Okay von ihrem Arzt bekommen, berichtet Schmoetten.
Was war passiert? Bei einem Sturz im Januar erlitt die mehrfache nationale Titelträgerin des Großherzogtums eine Gehirnerschütterung. "Danach ging es mir schnell wieder gut. Die Schwierigkeiten begannen, als ich drei Monate später einen weiteren, etwas härteren Schlag auf den Kopf bekam, ein paar Tage später unglücklich auf einer Rolltreppe stürzte und ein weiteres Mal mit dem Kopf aufschlug", blickt Schmoetten zurück. Danach hatte sie mit Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Sprachstörungen zu kämpfen.
Ihr Alltag kam durcheinander. An Rennen war nicht zu denken. Schmoetten durfte sich mehrere Monate lang nicht anstrengen. "Ich habe gemerkt, wie schnell es jeden treffen kann. Es braucht nicht viel, und man hat ein Pro blem im Leben", sagt sie.
Geholfen habe ihr der Kontakt zu behinderten Sportlern, den sie seit vielen Jahren pflegt. Seit 2011 ist Schmoetten Präsidentin des luxemburgischen Special-Olympics-Komitees. "Sie freuen sich über Kleinigkeiten, die wir oft nicht mehr wahrnehmen", sagt sie. Aus einer positiven Lebenseinstellung leitet sich auch Schmoettens Motto ab: "Das Beste aus jeder Situation machen." Das habe ihr geholfen, die schwere Zeit optimistisch durchzustehen.
Ihr Kampf abseits der Laufbahn neigt sich nun dem Ende entgegen. An Silvester wird sie auf dem Trierer Hauptmarkt wieder am Start stehen - erstmals seit mehr als sieben Monaten Wettkampfpause. "Die Stimmung und die Atmosphäre in Trier sind einmalig", sagt Schmoe tten. "Ich werde mein Bestes geben. Egal, wie es ausgeht: Es wird ein versöhnlicher Jahresabschluss werden." teu

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