Teuflisch heiß und himmlisch schön

Afrikanische Läufer dominieren den 27. Trierer Stadtlauf. Die Äthiopier Mula Seboka und Tola Bane siegen im Halbmarathon, Petra Maak (Dormagen) und Omar Bekalli aus Belgien werden Erste über zehn Kilometer.

Trier. War das eine Art Prophezeiung? Zwei Engel und ein Teufelchen mischten sich gestern im Citysport-Zehn-Kilometer-Lauf unter die Läufer. Was denn nun? Himmel oder Hölle? "Beides", sagte Sylvia Steines, das Teufelchen. Der 27. Trierer Stadtlauf wurde zu einem teuflisch-heißen, aber auch himmlisch-stimmungsvollen Ereignis. 2610 Läufer wurden im Ziel gezählt.

Etliche Male mussten allerdings auch die Rettungskräfte in Aktion treten, um Läufer mit Kreislaufproblemen zu behandeln. Einige Male ertönte das Martinshorn der Rettungswagen. "Die Sanitäter haben angesichts der erwarteten hohen Temperaturen ihre Mannschaft aufgestockt", sagte Andreas Rippinger, der zusammen mit Nicolas Klein dem Trierer Stadtlaufverein vorsteht.

Wirkliche Probleme mit Temperaturen um 30 Grad hatten die Spitzenläufer nicht. Der Halbmarathon-Fünfte Dietmar Bier (Stadtlauf Trier e.V./1:13:29 Stunden) hatte sich im Training an die hohen Temperaturen gewöhnt: "Ich bin immer in der Mittagspause gelaufen, um den Körper an die Hitze zu gewöhnen", erklärt der deutsche M40-Marathonmeister. Bester Nicht-Afrikaner war Florian Neuschwander vom Post-SV Telekom Trier (PST) als Vierter (1:10:16).

Den Sieg unter sich machten allerdings der mit einer Bestzeit von 1:02 Stunden notierte Äthiopier Tola Bane (1:06:34 Stunden) und die Kenianer John Mutai (1:06:54) und Too Wilson (1:07:16) aus. Marathon-WM-Teilnehmerin Mula Seboka machte den äthiopischen Doppelsieg perfekt. In 1:12:55 Stunden verpasste die 26-Jährige den Streckenrekord nur um 21 Sekunden. Hinter der Kenianerin Jane Barmao (1:23:10) belegten Judith Olinger (PST/1:25:39) den dritten und Yvonne Jungblut (Sparkasse Trier/1:26:11) den vierten Platz.

"Als die Afrikanerinnen an mir vorbei sind, habe ich gewusst, dass ich gegen die keine Chance habe. Ich habe versucht, den dritten Platz zu halten. Das Publikum war wieder gut", freute sich die angehende Ärztin Olinger.

Der einzige deutsche Sieg in einem der beiden Hauptläufe gelang Petra Maak (Dormagen). Die ehemalige deutsche Marathonmeisterin ließ in 36:57 Minuten Vera Martens (Frankfurt/38:49) und die Trierer Gymnasiastin Pia von Keutz (AVG Trier/40:46) hinter sich.

Den erhofften PST-Sieg bei den Männern verhinderte Cross-WM-Teilnehmer Omar Bekkali. "Zwei Kilometer vor Schluss tritt er an. Im Endspurt bin ich noch einmal aufgelaufen, kam aber nicht vorbei", sagte Carlo Schuff. Sein 16 Jahre alter PST-Vereinskamerad Dominik Werhan wurde Dritter in 33:35 Minuten.

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