800 Kilometer und 180 Gläser Nuss-Nougat-Creme

Trier · Glücklich, stolz, aber auch ein bisschen wehmütig ist am Samstag für rund 300 jugendliche Radfahrer in der Trierer Messeparkhalle die 17. Fairplay-Tour geendet. Für Fairplay und Solidarität einstehen sowie Spenden für Ruanda sammeln sind die Ziele.

 Auf großer Tour für Fairplay und Solidarität: Rund 300 Jugendliche beendeten im Trierer Messepark am Samstag die 17. Fairplay-Tour durch die Großregion. TV-Foto: Holger Teusch

Auf großer Tour für Fairplay und Solidarität: Rund 300 Jugendliche beendeten im Trierer Messepark am Samstag die 17. Fairplay-Tour durch die Großregion. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch ("TV-Upload Teusch"

Trier. Andreas Böttger führt genau Buch. Deshalb weiß der 38-Jährige ganz genau, was Jugendliche auf 800 Rad-Kilometern kreuz und quer durch Eifel, Ardennen und Hochwald so alles brauchen, um ihren Energiehaushalt zu decken. Und vor allem, was ihnen schmeckt: Da wären zum Beispiel 180 Gläser Nuss-Nougat-Creme, von fleißigen Helfern auf die Schnitten von 450 Laibern Rosinenbrot verteilt. Das ist Energie pur, die Schüler, ihre Lehrer und andere Betreuer beim Radfahren in der letzten Woche vor dem Sommerferien brauchen. A,m Samstag wurde der Fairplay-Tour-Tross von Eltern und Bekannten und Trier Oberbürgermeister Wolfram Leibe im Trierer Messepark empfangen - müde, aber glücklich und stolz. Stolz vor allem, auch dann durchgehalten zu haben, wenn es mal schwer wurde. Wie beim Regen auf der zweiten und dritten Etappe. "Früher bin ich oft nicht an einem Ziel drangeblieben. Bei der Tour aber schon", erzählt Moritz Bodden. Wie viele seiner Altersgenossen hat der 14-Jährige aus Karlshausen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) erlebt, wie leistungsfähig er ist. Radfahren war dabei eine Herausforderung für den Schüler der Bleialfer Realschule plus. "Im Training war es am Anfang schwer, aber bei der Tour eher leicht, weil das Tempo nicht so hoch war", erzählt Bodde.
Klarkommen mussten die Fairplay-Tour-Teilnehmer aber auch damit, mit mehreren Hundert weiteren Jugendlichen gemeinsam in Sporthallen zu übernachten, bei der Essensausgabe, aber auch zum Duschen Schlange zu stehen - kein Hotel Mama nach einem anstrengenden Tag im Fahrradsattel! "Ihr habt Großartiges geleistet", spielte Georg Bernarding als Vorsitzender der bei der Organisation federführenden Trierer Sportakademie deshalb nicht nur auf die rein sportliche Leistung an.
Herbert Ehlen, der zusammen mit Klaus Klaeren die Fairplay-Tour ins Leben gerufen hat, weiß seit 1999, was die Jugendlichen und ihre Betreuer leisten. Der 64-Jährigen war mit der 17. Auflage sehr zufrieden: "Das war die entspannteste Tour überhaupt." In der Organisation habe sich alles mittlerweile sehr gut eingespielt. Ehrenamtliche, die seit Jahren helfen, und solche, die neu dabei waren, arbeiten gut zusammen. "Eine Hand greift in die andere", sagt Ehlen.
Etappenorte zu finden, in dem sich 600 müde Radfahrerbeine in einer Sporthalle eine Nacht erholen können, ist zwar nicht immer leicht, aber schon für 2016 haben Klaeren und Ehlen Angebote bekommen. Die Bürgermeister von Neunkirchen und Sankt Wendel hätten nachgefragt, erzählt Ehlen. Er sei dankbar, dass die Fairplay-Tour in diesem Jahr ihr Ziel in Trier habe, sagte OB Leibe. Doch im kommenden Jahr ist der große Empfang erstmals seit 2011 nicht in der alten Römerstadt. "Wir starten in Bonn und Ziel ist in Föhren", verriet Ehlen. teu

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort