Auf Augenhöhe verloren

Trier · DFB-Pokal: Warum die U19 von Eintracht Trier eine Überraschung gegen den FC Ingolstadt verpasst.

 Keine Rücksicht, trotz blutender Nase: Triers Kapitän Fionn Arns (blaues Trikot) kämpft sich mit seiner Mannschaft ins Pokalspiel. TV-Foto: Hans Krämer

Keine Rücksicht, trotz blutender Nase: Triers Kapitän Fionn Arns (blaues Trikot) kämpft sich mit seiner Mannschaft ins Pokalspiel. TV-Foto: Hans Krämer

Foto: (g_sport

Trier "Vielleicht war es zu viel Respekt, Unsicherheit, individuelle Nachlässigkeiten. Wohl eine Mischung aus allem." Nach einer engagiert und überlegen geführten zweiten Hälfte zog SVE-Junioren-Coach Pascal Bach ein zwiespältiges Fazit des Auftritts seiner Elf.Mit der "nach der Halbzeit gezeigten Mentalität" sei er zufrieden. Mit dem Ergebnis leider nicht. Das Ende hatte sich früh angedeutet. Den ersten Eckball der Jung-Schanzer wuchtete FCI-Mittelstürmer Serhat Imsak, von der Statur eher schon ein durchtrainierter Zweitliga-Profi, ins Netz. (2.) Das frühe 2:0 durch Tim Härtel (12.) ließ eine böse Klatsche der Blau-Schwarzen auf dem gepflegten Rasen des Nebenplatzes erwarten. Der FCI, tags zuvor aus dem Trainingslager angereist, ließ Ball und Gegner laufen. Bachs Schützlinge konnten keine Zweikämpfe gewinnen, weil sie erst gar nicht reinkamen. Das änderte sich nach Wiederbeginn. "Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass ich eine Mentalitäts-Änderung erwarte. Wir können taktisch so viel umstellen wie wir wollen. Wenn wir die Grundtugenden des Fußball Spielens nicht beherzigen, bringt das alles nichts."Dergestalt von ihrem Coach leicht "zurecht gestutzt", nahmen die Jungs der Jahrgänge 1999 und 2000 (mit Ausnahme des 2001er Hendrik Thul) sich die Oberbayern zur Brust. Die Duelle wurden in erster Linie auf Grasnarben-Höhe geführt. Die Eintracht, angeführt vom Kapitän Fionn Arns, der nach Behandlungs-Pause trotz blutiger Nase keinen Millimeter Boden preisgab, biss sich jetzt förmlich in die Begegnung gegen den Bayern-Pokalsieger. Ingolstadt, dessen Akteure nach den frühen Treffern glaubten, die Partie als Moselausflug beenden zu können, war von plötzlicher Wucht und Willen des Gegners überrascht. Die Defensive um Abwehrchef Johannes Kraus, ein kantiger Typ, dem man trotz seiner Jugend durchaus zutraut, sein Geld als Vorarbeiter einer Schlierseer Holzfäller-Truppe zu verdienen, kam aus der Schwerstarbeit nicht mehr heraus. Doch während die geschmeidigen aber meist körperlich unterlegenen SVE-Akteure permanent auf höchster Drehzahl agierten, zehrte der Gegner von größerer Cleverness und Konstitution. "Fünfmal pro Woche", sagte FCI-Trainer Roberto Pätzold auf Nachfrage, könne er seine Jungs pro Woche zum Training um sich scharen.Paradiesische Verhältnisse für Pascal Bachs Elf, die sich unter dem Applaus der 200 Fans erhobenen Hauptes aus dem Pokal verabschieden konnten.SV Eintracht Trier: Tim Roby Kips - Matthias Heck, Jerry Asare, Julian Schneider, Jannik Grün, Lukas Servatius, (82. Jannik Nosbisch), Luca Eichner, Pascal Güth, Gary Bernard, (60. Hokon Sossah), Hendrik Thul, Fionn ArnsTore: 0:1 (2.) Serhat Imsak, 0:2 (12.), Tim HärtelSchiedsrichter: Martin Ulankiewicz (Oberhausen)Zuschauer: 200

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