Aus der Großstadt in die Eifel gelaufen

Trier/Gerolstein/Hillesheim · Gute Läufer kamen schon viele aus der Eifel. Der Stadtlauf-Halbmarathon-Dritte Thorben Dietz ist allerdings ein Zugezogener, der wegen der guten Trainingsbedingungen nach Gerolstein zog. Was als Experiment gedacht ist, könnte der Leichtathletik in der Vulkaneifel wieder einen Aufschwung bescheren.

 Auf dem Weg zum dritten Platz im Halbmarathon: Thorben Dietz, der laufende Lehrer, der in der Eifel heimisch geworden ist. TV-Foto: Holger Teusch

Auf dem Weg zum dritten Platz im Halbmarathon: Thorben Dietz, der laufende Lehrer, der in der Eifel heimisch geworden ist. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Trier/Gerolstein/Hillesheim. Alle reden von Landflucht, aber Thorben Dietz geht - oder besser läuft - in die entgegengesetzte Richtung. Den 26-Jährigen zog es im Frühjahr vom Ruhrgebiet in die Eifel in den Gerolsteiner Stadtteil Lissingen. Das zweite Staatsexamen gerade in der Tasche übernahm er an der Grundschule Hillesheim eine Vertretungsstelle. "Ich sehe das als Chance. Normalerweise ist man als Lehrer eher unflexibel", erklärt der Halbmarathon-DM-Siebte, dass er den Schritt bewusst gemacht habe, um etwas Neues auszuprobieren. Er habe raus gewollt aus der Großstadt: "Ich habe fünf Jahre in Essen und Bochum gelebt und wollte mehr Natur."
Das hätte der Läufer aber auch woanders gefunden. Ausschlaggebend für den Umzug in die Eifel sei der sportliche Aspekt gewesen, dass er mit Yannik Duppich, der in Trier über zehn Kilometer Vierter wurde, "einen Super-Trainingspartner" habe. Dietz und der ehemaligen Cross-EM-Teilnehmer aus Gerolstein kennen sich seit ihren Duellen als Jugendliche bei westdeutschen und deutschen Meisterschaften. Sie hätten die Vision entwickelt, nach der Karriere gemeinsam sportlich etwas aufzubauen.
Das könnte nun Realität werden. Dietz schwärmt von den tollen Bedingungen in Hillesheim. Beim dortigen VfL, einem Mitgliedsverein der LG Vulkaneifel, betreut er eine Kinderleichtathletikgruppe. "Während der ersten Trainingseinheiten waren bis zu 50 Kinder dabei. Man sieht, was für ein Potenzial und Bedarf hier sind", erzählt Dietz.
Dass die Eifel ein Läuferparadies ist, kommt dem 2:23-Stunden-Marathonmann entgegen. "Ich bin ein Typ, der auf hohe Umfänge anschlägt. Ich trainiere zehn- bis zwölfmal pro Woche, zusammen 150 bis 180 Kilometer", erklärt Dietz. Er liebe es, in den großen Waldgebieten rund um Gerolstein unbekannte Wege auszuprobieren. "Auch wenn man manchmal in einer Sackgasse steht." Und mit Jubel in Trier kennt sich Dietz' aus. Vor acht Jahren gewann er das Jugendrennen beim Silvesterlauf. "Ich mag Trier als Stadt sehr", sagt der Dauerläufer. Bei Rennen in der Region werde man ihn in Zukunft öfter sehen. Denn so lerne man die Gegend gut kennen. teu

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