Der Hochgeschwindigkeitskurs

Remich · Die traditionsreichste Laufveranstaltung der Region wird seit 1962 am luxemburgischen Moselufer ausgetragen. Zum Jubiläum des Halbmarathons "Route du Vin" steuern die Organisatoren auf einen Teilnehmerrekord zu.

Remich. "Wir haben die höchsten Voranmeldezahlen der vergangenen Jahre", freute sich Georges Klepper bei der Abschluss-Pressekonferenz zur 50. "Route du Vin". Angesichts der bereits vorliegenden 1643 Meldungen, zu denen noch die der gleichzeitig ausgetragenen luxemburgischen Meisterschaften kommen, verspricht es zum Jubiläum am 25. September (Start: 15 Uhr) einen Teilnehmerrekord (bisher 2008 mit 1680 Läufern im Ziel) zu geben. Masse ist aber bei weitem nicht das Allesentscheidende beim zeitweise schnellsten 21,1-Kilometer-Lauf der Welt. Als das Rennen am 16. Oktober 1962 um 14.45 Uhr zum ersten Mal gestartet wurde, standen am Ende 29 Läufer auf der Ergebnisliste. Es siegte der Luxemburger Jean Aniset in 1:11:58 Stunden. "De Lëtzebuerger Sport" sprach von einem "imposanten Teilnehmerfeld".
Ziel der Organisatoren war es zunächst, den Sportlern eine Möglichkeit zu geben, sich mit anderen zu messen. Denn außer bei Meisterschaften gab es kaum Startgelegenheiten. Angesichts der Vorherrschaft der Afrikaner auf den langen Strecken heute unvorstellbar: In den ersten 20 Jahren dominierten Deutsche. Neun Sieger in dieser Zeit kamen aus Deutschland.
Die Premiere des Frauen-Rennens 1974 gewann Manuela Preuß, die zwei Jahre später deutschen Rekord über 25 Kilometer lief und 1977 Paul Angenvoorth heiratete. Der spätere Marathon-Bundestrainer ist mit drei Siegen (1971, 1975, 1977) gemeinsam mit dem Belgier Axel Hagelsteeens (1983. 1984, 1986) und dem Kenianer Julius Korir (1990, 1991, 1994) Rekordsieger der "Route du Vin". Als letzter Europäer trug sich bei den Männern 1988 Kurt Stenzel als Sieger ein. Mit den damals erzielten 1:01:02 Stunden steht der Frankfurter an zweiter Stelle der "ewigen" Deutschen Bestenliste.
Die Region Trier stellte mit Irene Pirang vom TV Germania Trier 1975 die Siegerin. Die damals 23-Jährige lief 1:25:01 Stunden.
Mittlerweile sind die Siegerinnen eine Viertelstunde schneller. Die Strecke auf der Moselweinstraße gilt als Hochgeschwindigkeitskurs. Im vergangenen Jahr verbesserte der Kenianer Leonard Langat die Rekordmarke auf 59:56 Minuten. Nur bei einem Deutschen stoppten die Uhren schon einmal früher. Doch die 56:40 Minuten, die 1978 für den zweimaligen Hochschulmeister Jochen Schirmer als Köln registriert wurden, wurden auf einer zu kurzen Strecke erzielt.
Anmeldung zum Halbmarathon "Route du Vin", den Schülerläufen "Route du Jus de Raisin" über 700 Meter (Jahrgänge 2001-05) und 2109 Meter (1996-2000) am 24. September von 12 Uhr bis 18 Uhr und am 25. September von 11 Uhr bis 13 Uhr im Schul- und Sportzentrum in Remich. teu
Internet: www.volksfreund.de/laufen

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