Ein Punkt in Belfast reicht zum WM-Ticket

Frankfurt · Bundestrainer Löw muss auf Werner verzichten .


Frankfurt (dpa) Nach dem Ausfall von Timo Werner startet Joachim Löw mit den verbliebenen 22 Spielern seines Kaders die Vorbereitung auf die letzten beiden Qualifikationsspiele zur Fußball-WM 2018. Der Bundestrainer bittet die Nationalspieler um Rückkehrer Jérôme Boateng am Nachmittag in Frankfurt zur ersten von nur zwei Trainingseinheiten vor der Partie am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in Nordirland.
Im Windsor Park von Belfast reicht dem Weltmeister-Team schon ein Unentschieden, um das direkte Ticket für das Turnier in Russland zu sichern. Zum Abschluss der Ausscheidungsrunde trifft das deutsche Team dann am kommenden Sonntag in Kaiserslautern auf Aserbaidschan.
Nach bislang acht Siegen in acht Spielen fordert Löw zum Abschluss der bislang optimal verlaufenen Quali-Runde eine Fortsetzung der Erfolgsserie. "Wir haben bislang eine sehr starke Qualifikation gespielt, dabei soll es auch bleiben. An unserem Ziel, zehn Siege einzufahren, halten wir fest", sagte Löw. Eine makellose Qualifikation war Löw zuletzt vor der EM 2012 gelungen. Vor dem Spiel in Belfast hat die DFB-Auswahl bei 24 Zählern fünf Punkte Vorsprung auf die Briten als einzig verbliebenem Verfolger in der Gruppe C. Der Gruppensieger holt sich das Direkt-Ticket für Russland. Der Zweite hat noch über die Playoffs eine WM-Chance.
Den Jungstar Timo Werner stoppt nach Angaben seines Vereins RB Leipzig eine Blockade der Halswirbelsäulenmuskulatur und des Kiefergelenks. Löw verzichtete auf eine Nachnominierung. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick hatte bereits am Sonntag nach dem Auswärtserfolg der Leipziger ohne Werner in Köln angekündigt, dass eine Reise des Angreifers zur Nationalmannschaft "keinen Sinn" machen würde. "Natürlich sorgen wir uns um ihn", erklärte Rangnick zudem. Werner hatte vor einer Woche beim Champions-League-Spiel der Sachsen bei Besiktas Istanbul wegen Kreislaufproblemen ausgewechselt werden müssen. Auch von Schwindelattacken war die Rede. Bei der nun vermeldeten Diagnose blieb offen, wie es mit Werner weitergeht. Der gebürtige Stuttgarter hat einen rasanten Aufstieg hinter sich, erst in Leipzig und spätestens seit dem Sommer auch im DFB-Team. Beim Confed-Cup-Sieg des Nationalteams in Russland wurde Werner nach drei Toren mit dem Goldenen Schuh des besten Angreifers ausgezeichnet. In acht Länderspielen hat er inzwischen sechs Treffer erzielt. Zuletzt traf er zweimal beim 6:0 gegen Norwegen in seiner Heimatstadt Stuttgart. Erstmals wurde er da von den Fans lautstark gefeiert. Sein Vereinstrainer Ralph Hasenhüttl hatte vor dem Köln-Spiel auch auf die Begleitumstände eines so rasanten Aufstiegs hingewiesen. Werner absolvierte nach dem Urlaub und einer verkürzten Vorbereitung praktisch jedes Spiel.

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