Erstklassiges 440-Einwohner-Dorf

Gilzem · Am entscheidenden Spieltag noch vom letzten Platz auf einen Aufstiegsplatz vorrücken? Erledigt! Damit zum zweiten Mal in die Bundesliga aufsteigen? Ebenfalls! Die Sportkegler von Eifelland Gilzem (Eifelkreis Bitburg-Prüm) haben ein perfektes Wochenende hinter sich.

 Darauf eine Aufstiegstorte: Die Gilzemer Sportkegler treten in der Saison 2016/17 in der ersten Bundesliga an. In der Relegation ließen die Südeifeler Landsweiler und Rösrath hinter sich. TV-Foto: Andreas Feichtner

Darauf eine Aufstiegstorte: Die Gilzemer Sportkegler treten in der Saison 2016/17 in der ersten Bundesliga an. In der Relegation ließen die Südeifeler Landsweiler und Rösrath hinter sich. TV-Foto: Andreas Feichtner

Foto: (g_sport

Gilzem. Samstag, 17.45 Uhr, im Gasthaus Dichter in Gilzem. "Oh wie ist das schön", schallt es durchs voll gepackte Gasthaus Dichter. Ein paar Meter weiter vorn bringt Gilzems Tom Hoffmann die letzten Würfe hinter sich. Aber da steht schon fest: Die Konkurrenz aus Landsweiler und Rösrath kann den Eifelern nicht mehr gefährlich werden. Und dass Oberthal II mit dem zweiten Platz in Gilzem die Aufstiegsrunde gewinnt, ist den Eifelern auch erst mal herzlich egal. Die Saarländer dürfen schließlich nicht aufsteigen, Gilzem aber schon. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte. Schon 1999/2000 spielten Eifeler in der höchsten Liga. Kurz danach liegen sich die Spieler in den Armen. Und auch Klaus Dichter kann durchatmen. Der Gastgeber war selbst nicht auf den Bahnen im Einsatz, das überließ er - wie in den letzten Monaten auch - den Jüngeren. "Wir haben gezeigt, dass wir Herr im Haus sind", freute sich der Gastgeber. "Und vielleicht spiele ich im nächsten Jahr in der Bundesliga ja noch ein, zwei Mal mit." So dürfen sich am Samstag Fränk Greischer, Patrick Bartz, Tom Halmes, Kim Hoffmann, Julius Mangerich und Tom Hoffmann feiern lassen: Dank des Tagessiegs sowie Platz zwei für Oberthal war der Aufstieg für das Team aus der 440-Einwohner-Gemeinde perfekt.Extra

Kegel-Bundesliga: Münstermaifeld in der Eifel, Oberthal und Hüttersdorf im Saarland, Riol und nun Gilzem aus der Region Trier - wie kommt es, dass in einer eingleisigen Bundesliga so viele Clubs aus der Großregion spielen? Das liegt auch am Bahntyp. In der Region wird auf Scherenbahnen gespielt, wie auch im Rheinland, in Hessen und im Süden Niedersachsens. In Bayern, Baden-Württemberg und im Osten wird dagegen überwiegend auf Asphaltbahnen gekegelt, im Norden auf Bohlenbahnen. Auch auf diesen Bahntypen gibt es jeweils Bundesligen. Meister auf den Scherenbahnen wurde in diesem Jahre zum ersten Mal Montan Holten Duisburg. Das Team aus dem Ruhrpott löste damit die Kegelfreunde Oberthal ab, die zuvor 14 Titel in Folge geholt hatten. Auf Platz drei landete Riol vor Heiligenhaus: Am vierten Spieltag der Meisterrunde blieben die Rioler auf den Bahnen in Oberthal vor dem bis dahin punktgleichen Konkurrenten um den Podiumsplatz, Heiligenhaus. Der KSV Riol hat zudem mit Patrick Pauly (Münstermaifeld) den ersten Neuzugang für die nächste Saison verpflichtet.

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