Traben-Trarbach. Es ist sicherlich weniger das sportliche Ergebnis als vielmehr das optische und akustische Szenario, das die Besucher am 4. und 5. Juni an den 600 Meter langen Doppelkurs vor der malerisch gelegenen Touristen-Stadt an der Mittelmosel ziehen wird. Denn: Um sich in den verschiedenen Klassen und Wertungen des nationalen und internationalen Motorboot-Sportes zurechtzufinden, bedarf es einer profunden Szene-Kenntnis. Sie ist aber keine Voraussetzung, um das Renn-Wochenende zu genießen.
Vereinfachend sei gesagt: Diejenigen Rennboote, die am Wochenende in den Kampf um Europameisterschafts-Wertungen starten, gehören in den "Osy 400" und "O 5000" genannten Kategorien zum Besten, was es in dieser Leistungsklasse zu sehen gibt.
Dementsprechend gefordert sind auch die "Formel-1-Piloten der Wellen", die flach bäuchlings in ihren Flundern mit extremer Beschleunigung über das Wasser schießen. Sie erreichen dabei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern. Diese Bootstypen haben bei Erreichen der Höchstgeschwindigkeit nur noch mit ihrem Propeller Kontakt zum Wasser. Alles Andere spielt sich auf einem Luftpolster zwischen Wasser und Boot ab.
Im Terminkalender Leistungssport des Deutschen Motor-Yachtverbands (DMYV) werden die beiden Renntage in Traben-Trarbach als eine von acht Veranstaltungen aufgeführt. Die nächstfolgende Veranstaltung in diesem Kalender ist die Kieler Woche Mitte Juni. Schon daraus ergibt sich die sportliche Bedeutung der Rennen, die in diesem Jahr nach einer zwischenzeitlichen 18-jährigen Pause zum dritten Mal seit 2014 wieder ausgetragen werden.
Motorboot-Rennsport wird vor allem in Osteuropa (im Baltikum wie auch in Tschechien), aber auch in Italien und Spanien mit sehr großem Erfolg betrieben. Das Aushängeschild des Ausrichters, eine lokale Event-Agentur, und des in Traben-Trarbach ansässigen "Team 33" ist Lokalmatador Alexander Graeff. Er gewann 2015 den Titel eines Deutschen Meisters in der Klasse Osy 400. Bei seinem Heimrennen am kommenden Wochenende will der 25-Jährige ganz besonders gut abschneiden.
Die Rennen starten in den verschiedenen Bootsklassen sowohl am Samstag als auch am Sonntag bereits ab 9 Uhr morgens. Das Fahrerlager ist auf der flussabwärts gesehen linken Seite.