Ironman: Keine Lust mehr, sich zu quälen

Fünfmal bestritt Marc Pschebizin in diesem Jahr Ironman- oder vergleichbare Wettkämpfe. Ein Grund, weshalb der Wittlicher bei den Weltmeisterschaften auf Hawaii nicht so gut abschnitt wie erhofft.

 Erschöpft, aber glücklich mit Blumenkranz im Ziel des Hawaii-Triathlon genoss Marc Pschebizin aus Wittlich mit seinen Schützlingen Markus Bielen (links) und Benjamin Rossmann (rechts) die Atmosphäre auf Big Island. Foto: privat

Erschöpft, aber glücklich mit Blumenkranz im Ziel des Hawaii-Triathlon genoss Marc Pschebizin aus Wittlich mit seinen Schützlingen Markus Bielen (links) und Benjamin Rossmann (rechts) die Atmosphäre auf Big Island. Foto: privat

Kailua-Kona. "Frag' noch mal, wenn ich wieder in Deutschland bin." - Direkt nach seinem zweiten Ironman-Triathlon auf Hawaii wollte Marc Pschebizin nichts darüber sagen, ob er einen dritten Start bei den Weltmeisterschaften auf der Vulkan-Insel anstrebt. Nur soviel: "Das Ergebnis will man so natürlich nicht stehenlassen."

Dabei wären mehr als 99 Prozent der Bevölkerung wohl hochzufrieden mit dem Resultat, das Pschebizin am vergangenen Samstag ablieferte. Nach neun Stunden, 42 Minuten und 43 Sekunden lief der 36-Jährige auf dem Alii Drive ins Ziel. 3,8 Kilometer Schwimmen im Pazifik, 180 Kilometer Radfahren durch die Lavawüsten von Big Island und einem Marathon (42,195 Kilometer) lagen da hinter ihm. Doch vor zwei Jahren bei seinem Hawaii-Debüt war der Sportwissenschaftler fast eine halbe Stunde schneller gewesen (9:13:18 Stunden).

Dass er diesmal nicht noch einen draufpacken konnte, erklärt Pschebizin mit der ungewöhnlich langen Saison, die auch bei ihm an der Motivation genagt hat. "Die Lust, sich im Training zu quälen, war nicht mehr da", sagt der Extremsportler, der in Wittlich wohnt und für Tri-Post Trier startet. Bereits im Januar bestritt der gebürtige Nürnberger auf Neuseeland ein Langdistanzrennen. Bei der Wanaka-Challenge belegte er als Vorjahressieger angereist den fünften Platz. Nur acht Wochen später qualifizierte sich der Ironman-Bezirksrekordler (8:34:55 Stunden 2008 in Roth) als Zehnter des Ironman Neuseeland in Taupo für die WM.

Immer ein Handicap: seine Achillessehnen. "In der Vorbereitung auf Hawaii lief es eigentlich ganz gut. Ich hatte kaum Probleme", freut sich Pschebizin. Aber bei den beiden Ex ,tremwettkämpfen, die er im Sommer bestritt, störten ihn die Schmerzen beträchtlich. Beim sogenannten "Gigathlon" in der Schweiz, einem Mehrtages-Wettkampf mit den Disziplinen Laufen, Inline-Skaten, Schwimmen, MTB und Rennrad fahren, hatte er sich mehr als den sechsten Platz erhofft. Dafür klappte es beim Inferno-Triathlon am Thunersee besser: Pschebizin siegte zum achten Mal. Dass nach der kraftraubenden Saison erst einmal Entspannung angesagt ist klar. Zurzeit erholt sich Pschebizin auf der ältesten Hawaii-Insel Kauai und wird wohl auch darüber nachdenken, ob er weitere Ironman-Starts planen soll.

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