Jede Menge Zündstoff

Fünf Tore, drei "Rote", zwölf "Gelbe" sahen die 130 Zuschauer Freitagabend beim 4:1-Auswärtssieg des SV Gonzerath beim Derby in Mülheim. Das Spiel war von Hektik geprägt.

 Matthias Staar von Mülheim (links) versucht vor Marc Dietrich an den Ball zu kommen. TV-Foto: Hans Krämer

Matthias Staar von Mülheim (links) versucht vor Marc Dietrich an den Ball zu kommen. TV-Foto: Hans Krämer

Mülheim/Mosel. Der zweite Sieg infolge lässt die Schützlinge von Gonzerath-Neucoach Willi Prinz am Konkurrenten vorbeiziehen und im Abstiegskampf enorm durchatmen.

"Bei den zweiten Bällen waren wir weit weg und ein Mittelfeldspiel hat bei uns nicht stattgefunden", sagte ein enttäuschter Mülheimer Keeper Ralf Wittler, der den mit der Ampelkarte vom Platz gestellten Stammkeeper Armin Dzubur vertrat.

Das Derby begann mit einem Paukenschlag, als Mülheims Torjäger und Kapitän Georg Gernez im Sechzehner attackiert wurde und der Unparteiische auf Strafstoß entschied. Eine alte Fußballweisheit bewahrheitete sich, die besagt, dass der gefoulte Spieler einen Strafstoß niemals selber schießen sollte. So geschah es und Gernez fand seinen Meister in Torwart Tobias Herlach. Nun waren die Gäste im Vorteil. Martin Kläs hämmerte den Ball ans Lattenkreuz, ehe der Ex-Mülheimer Dominique Kiesch aus der zweiten Reihe zum 0:1 traf (15.). Dabei sorgten die beiden ehemaligen Mülheimer Kiesch und Bendikt Nau im Gonzerahter Mittelfeld für viel Wirbel. Doch nach einer halben Stunde fiel aus dem Nichts der Ausgleich, als Gernez allein gelassen wurde (30.). Mike Barton verstolperte kurz danach den möglichen zweiten SVG-Treffer. Doch dann war dieser nach einem Freistoß zur Stelle und besorgte das 1:2 (43.). Als dann mit dem Halbzeitpfiff der später des Feldes verwiesene Lars Olk im 16er gestreckt wurde und Marc Diedrich per Elfmeter das 1:3 machte, war die Partie vor der Pause vorentschieden.

Was die Zuschauer im zweiten Durchgang sahen, hatte phasenweise mit Fußball wenig zu tun. Denn ein ruppiges und zerfahrenes Spiel von beiden Seiten ließen jeglichen Spielfluss vermissen. Nach einer Rangelei und einem Nachtreten musste nicht nur Mülheims Dzubur mit der Ampelkarte, sondern auch Olk mit reinem Rot vom Platz.

Als nach 80 Minuten auch noch Pawel Podgorski mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche musste, war das Spiel entschieden. Gonzerath kam nach einem Pfostenschuss des eingewechselten Thorsten Gorges sogar noch zum 4:1. Eine schöne Direktkombination über drei Stationen veredelte Niki Dörr in der 90. Minute. SVG-Coach Willi Prinz, der mit nun zwei Siegen am Stück einen ausgezeichneten Trainer-Einstand hatte, sprach nach der Partie von "einem verdienten Sieg".

SpVgg Mülheim/B.: Dzubur - Wieber - Schweisthal, D. Thomas, B. Thomas - Zimmermann, Weinand (75. Yavsan), Ossowski (65. Conrad), Staar - Gernez, Podgorski.

SV Gonzerath: T. Herlach - Diedrich - Donell, Kläs, S. Herlach - Nau, Kiesch (82. Gorges), Dörr, Hoffmann - Olk, Barton.

Tore: 0:1 (15.) Kiesch, 1:1 (30.) Gernez, 1:2 (43.) Barton, 1:3 (45., Foulelfmeter) Diedrich, 1:4 (90.) Dörr

SR: Schuler (Wittlich) - ZS: 130. Bes. Vorkomnisse: Gelb-rote Karten für Dzubur und Podgorski (beide Mülheim) wegen wiederholten Foulspiels (58./85.), rote Karte für Lars Olk (Gonzerath) wegen Tätlichkeit (58.).

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