Jetzt schauen sie genauer hin

Trier-Tarforst · Mit neuen Strukturen in der Jugendfußball- abteilung möchte sich der FSV Tarforst als einer der mitgliederstärksten Clubs in der Region besser positionieren und personell früher als zuletzt die Weichen stellen.

Trier-Tarforst Immer mehr junge Kicker, aber parallel dazu nicht mehr Platz, auf dem sie spielen können: Aus dieser Konstellation heraus hatte der FSV Trier-Tarforst gegen Ende der vergangenen Saison unterm Strich 18 C-Junioren im Alter von 13 und 14 Jahren mitgeteilt, dass man nicht mehr mit ihnen plane. Der Aufschrei unter vielen der jungen Fußballer war groß - besonders, weil sich der Verein nicht in persönlichen Gesprächen, sondern teilweise per Whatsapp-Nachricht an die Streichkandidaten gewendet hatte und die Auswahlkriterien nicht transparent genug erschienen (TV vom 7. Juni: "Verein kündigt seinen Spielern.").
"Die Art und Weise war sicher ein Fehler von uns. Das haben wir den Spielern und deren Eltern gegenüber auch klar kommuniziert", unterstreicht der Vorsitzende des gut 1600 Mitglieder starken FSV Trier-Tarforst, Werner Gorges, selbstkritisch. Im eigentlichen Sinne gekündigt habe man den Spielern aber nicht, so seine Darstellung: "Wir wollten sie nicht aus dem Verein werfen, sondern andere Möglichkeiten aufzeigen."
Von den ursprünglich 18 Akteuren, die nicht mehr in der FSV-C-Jugend spielen sollten, hätten unterm Strich zwölf den Verein gewechselt. Auf deren eigenen Wunsch sei dies Richtung SV Trier-Irsch und DJK St. Matthias Trier erfolgt. Kooperationen gebe es mit diesen Clubs zwar noch nicht in dem Sinne, ein Rückwechsel könne aber vereinbarungsgemäß auch wieder ohne Zahlung einer Aufwandsentschädigung erfolgen, so Gorges. Ferner lässt er durchblicken: "In einigen C- und B-Jugendteams sind wir von unserer geplanten 20er-Kadergröße nach oben hin etwas abgewichen und konnten so weitere Abgänge auffangen."
Zur neuen Saison hat der FSV nun erstmals Koordinatoren für die einzelnen Altersstufen installiert, schaut jetzt genauer hin. "Sie sollen über den Trainer der jeweiligen Mannschaft hinaus die Spielstärke des Einzelnen beurteilen, um den Werdegang unserer Spieler besser zu lenken und zu steuern", erläutert Gorges. Zielgerichteteres, effizienteres Arbeiten mit dem Nachwuchs versprechen sie sich beim FSV zudem von einem teilweisen Aufnahmestopp: Bambini und F-Junioren nimmt man nach Angaben von Gorges nur noch an, wenn sie auch in Tarforst oder in einem der angrenzenden Höhenstadtteile wohnen.
In der vergangenen Saison stellte der FSV 17 Jugendteams, je eine Frauen- und Altherren- sowie drei Seniorenmannschaften. Zur vor wenigen Wochen angelaufenen Runde spielen in 15 Teams zwischen der A-Jugend bis hinunter zu den Bambini rund 300 Kinder und Jugendliche. Neuerdings sollen Trainer und Betreuer nach einem speziellen Nachwuchskonzept vorgehen, in dem Methodik und Verhaltensweisen festgelegt sind. "Klares Ziel von uns ist auch die Intensivierung der Traineraus- und Fortbildung", lässt Gorges durchblicken. Obwohl zusätzlich noch die dritte Mannschaft mangels Personal abgemeldet wurde, hat sich die Platzknappheit auf dem Natur- und dem Kunstrasenplatz links und rechts der Kohlenstraße aber (noch) nicht spürbar verändert. Für kommendes Jahr plant der FSV derweil, hinter dem Rasenplatz ein Kleinspielfeld für die Jüngsten zu errichten.
Vorsitzender Gorges hat trotz zäher und langwieriger, bisher erfolglos verlaufener Verhandlungen mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem ihn angeschlossenen Immobiliendienstleister LBB als Eigentümer der Uni-Sportflächen auch noch nicht ganz seine Hoffnung auf zusätzliches Areal in unmittelbarer N achbarschaft aufgegeben: Der nur einen Steinwurf vom Kunstrasen entfernte Uni-Hartplatz müsste aber erst mit einer Flutlichtanlage ausgestattet werden, um auch in der dunklen Jahreszeit dort trainieren und /oder spielen zu können.
Vorerst sei man aber weiter "ausgereizt", stellt Gorges unmissverständlich fest - und betont zum Abschluss noch einmal: "Wir würden liebend gerne noch weitere junge Fußballer bei uns im FSV Trier-Tarforst aufnehmen, wenn es der Platz und die Rahmenbedingungen denn auch zulassen."

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