Keine Pause für Biathleten: Olympia-Test in Südkorea

Hochfilzen · Hochfilzen (dpa) Abschalten, Kräfte sammeln und dann in den Flieger nach Südkorea. Für Deutschlands Biathleten um die Hochfilzen-Weltmeister Laura Dahlmeier, Simon Schempp und Benedikt Doll heißt es schon am Samstag: Ab zum Olympia-Test nach Pyeongchang.


"Es ist gut, wenn man dort die ersten Erfahrungen sammeln kann im Hinblick auf nächstes Jahr. Es ist schon wichtig, dass man dabei ist und sieht, wie es vor Ort ist", sagte Schempp nach seinem Gold-Coup im Massenstart. Seine erste WM-Medaille als Biathlon-Solist könnte auch für die Winterspiele ein Fingerzeig sein. Künftig wird der 28-Jährige keine nervenden Fragen nach der ersten Einzelmedaille beantworten müssen. "Er hat es allen Kritikern endgültig gezeigt, dass er auch bei der WM ein Siegläufer sein kann", sagte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner.
Eine einmalige Darbietung in Tirol zeigte Laura Dahlmeier mit ihren fünf Goldmedaillen und einer Silberplakette. "Die WM gibt eine Unmenge Selbstvertrauen, von dem man zehren kann. Wenn es im Sommer gut läuft, warum sollte es dann bei Olympia viel schlechter laufen?", sagte der ehemalige deutsche Biathlon-Bundestrainer Uwe Müssiggang. Der 65-Jährige setzte Dahlmeier bei der WM 2013 erstmals in der Damen-Staffel ein. Die damalige Nachwuchshoffnung war seinerzeit als dreimalige Junioren-Weltmeisterin aus Obertilliach gekommen. Ohne Einsatz im A-Team zeigte sie schon da ihr großes Talent.
Dahlmeiers Sieg im aktuellen Gesamtweltcup, der erste einer Deutschen seit 2012 von Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner, scheint angesichts ihrer Dominanz außer Frage zu stehen. Doch daran verschwendet Dahlmeier erst beim Saisonfinale vom 17. bis 19. März einen Gedanken. Erstmal sei die weite Reise nach Übersee wichtig, um sich auf Olympia einzustimmen. Der neue Biathlon-Star ist nicht nur auf die Sportstätten, sondern auch auf das Essen gespannt.
Die Sprint- und die Verfolgungsrennen sowie die Staffel-Wettkämpfe vom 2. bis 5. März in der Olympiastadt von 2018 sollen die Grundlage sein für erfolgreiche Spiele der deutschen Skijäger. Die Bestmarke liegt bei elf Medaillen, erreicht 2006 in Turin.

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