Mit Behinderten immer im selben Boot

Trier · Für ihr Projekt "Wir sitzen alle im selben Boot" sind die Kanufahrer Trier als Kreissieger mit dem großen Stern des Sports in Bronze und 1500 Euro ausgezeichnet worden. Dahinter landeten zwei Vereine aus Mehring.

Mit Behinderten immer im selben Boot
Foto: wsp wsp (wsp) ("TV-Upload wsp"

Trier. Auf dem Wasser lassen sich scheinbar die besten sozialen Projekte im Sport umsetzen - denn wie schon im Vorjahr sicherte sich ein Trierer Wassersportclub den Kreissieg sowie eine Siegprämie von 1500 Euro bei den Sternen des Sports. War es vor einem Jahr das Projekt "Pink Paddler gegen Brustkrebs" der Rudergesellschaft Trier, sicherten sich anno 2015 die Trierer Kanufahrer mit dem Inklusionsprojekt "Wir sitzen alle im selben Boot" den Sieg. . Dafür gab es am Dienstagabend in der Volksbank Trier den großen Stern des Sports in Bronze von Vertretern der regionalen Volks- und Raiffeisenbanken, die seit 2004 den Vereinswettbewerb gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund ausrichten.Mehring fährt noch nach Mainz

Die Jury mit Vertretern des Sports, der Sportkreise und Sportämter sowie Bankenvertretern sah die Kanufahrer vor dem Mountainbike Club Mehring und dem SV Mehring. Die Mountainbiker haben neben den 1000 Euro Preisgeld aber noch ein weiteres Ass im Ärmel. Sie wurden von der Landesjury zur Landessiegerehrung am 14. Oktober in die Staatskanzlei in Mainz eingeladen, gehören nach Meinung dieser Jury also schon zu den dieses Jahr sieben besten Projekten in Rheinland-Pfalz. Auf welchem Platz sie landen, erfahren die Mehringer aber erst in Mainz.Sieger (1500 Euro): "Wir sitzen allen im selben Boot" (Trierer Kanufahrer): Schon seit langem widmet sich der Verein der Integration und Inklusion von behinderten Kindern. Dazu kooperieren die Kanufahrer mit der Porta-Nigra-Schule und Treverer-Schule (beide Trier) sowie der Levana-Schule in Schweich. Ziel des Trainings ist die Vorbereitung auf die Special Olympics für geistig Behinderte. Dabei haben die von den Trierer Kanufahrern trainierten Sportler schon zahlreiche Medaillen gewonnen - und der Verein lebt die Integration auch dadurch, dass viele Schüler mittlerweile am regulären Vereinstraining teilnehmen. "Das Projekt gibt ihnen das positive Gefühl der Zugehörigkeit zum Vereinsleben", lobt die Jury.Zweiter (1000 Euro): "Trailpark im Kammerwald" (Mountainbike Club Mehring): Nach mehrjährigen Planungen und Vorbereitung besonders unter dem Aspekt Naturverträglichkeit und Nachhaltigkeit hat der Mountainbike Club Mehring 2013 den Trailpark errichtet - komplett in Eigenregie, aber in enger Kooperation mit dem Revierförster und der Gemeinde. Es entstanden fünf Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden - und vom Anfänger bis zum Profi finden alle Mountainbiker den richtigen "Trail". Neben dem Einklang mit der Natur und der innovativen Idee war es vor allem der Gemeinschaftsgeist der Vereinsmitglieder, der die Jury überzeugte: "Alle haben angepackt und in ihrer Freizeit geschaufelt und gebaut."Dritter (500 Euro): Nachwuchskonzept SV Mehring: Neben einer traditionell starken und weit gefächerten Jugendarbeit - unter anderem mit einem Bewegungskonzept im Rahmen des Kinderturnens - widmet sich der SV Mehring einem bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger auftretenden Problem - der mangelnden Fähigkeit, sich konzentrieren zu können. Gegenmaßnahme ist das sogenannte Life-Kinetic-Training. Mit speziellen Übungen werden Konzentration und Koordination gemeinsam mit Ausdauer und Spielverständnis gefördert. "Der Verein führt die Kleinen an unterschiedliche sportliche Betätigung ran, bietet aber auch älteren Kindern und Jugendliche neue Anreize", lautet die Meinung der Jury. Diese weiteren Vereine hatten sich für die Endausscheidung auf lokaler Ebene qualifiziert: Crazy Hoppers Aerobics aus Tawern, Tennis-Spielgemeinschaft Leiwen, Gesundheitspark Trier, Schachakademie Trier, SV Tawern, RSG Saarburg.

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