Scheiden tut weh

Trier · Eintracht Trier verliert auch sein vorerst letztes Regionalliga-Spiel mit 0:1 gegen Mannheim. Der Absturz in die Fußball- Oberliga ruft bei SVE-Ikone Rudi Thömmes, Torschützenkönig Muhamed Alawie, Ex-Eintrachtler Benedikt Koep und den Fans Schwermut, aber auch Trotz hervor.

 Enttäuschung pur: SVE-Torwart Chris Keilmann, der gegen Mannheim eine gute Leistung gezeigt hat, trottet vom Rasen des Moselstadions. TV-Foto: Hans Krämer

Enttäuschung pur: SVE-Torwart Chris Keilmann, der gegen Mannheim eine gute Leistung gezeigt hat, trottet vom Rasen des Moselstadions. TV-Foto: Hans Krämer

Foto: (g_sport

Trier Nach neun Jahren und 312 Spielen hat Eintracht Trier der Fußball-Regionalliga sportlich adieu gesagt. Bis auf Weiteres muss sich der SVE auf die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar einstellen. Mit dem Vizemeister Waldhof Mannheim, der in der Drittliga-Relegation nun gegen den SV Meppen um den Aufstieg kämpft, stellte sich im letzten Heimspiel noch mal ein großer Name im Moselstadion vor. Ein großes Spiel wurde es vor 1375 Zuschauern - darunter gut 200 Anhänger der Gäste - nicht. Wen wundert's. Auch für Trier steht noch ein wichtiges Duell an - am kommenden Donnerstag geht's im Rheinlandpokal-Finale gegen die TuS Koblenz nicht nur um einen Titel und ums Prestige, sondern auch um (überlebens-)wichtige Einnahmen. Da galt es, allzugroßes Risiko zu vermeiden."Es tut mir leid für den Verein, was passiert ist. Im letzten Jahr wurde eine tolle Arbeit in Trier geleistet. Dieses Jahr ist es nach hinten losgegangen. Ich kann nur die Daumen drücken, dass der Verein direkt wieder hochkommt. Hier ist einiges möglich. Hier kann man sich wohlfühlen als Fußballer. Hier kann man eine Mannschaft formen", sagte Ex-Eintrachtler Benedikt Koep, der mit Mannheim erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt war. SVE-Interimstrainer Rudi Thömmes war nach dem Abpfiff erst mal in Gedanken versunken: "Ich habe über viele Dinge nachgedacht. Über die schönen und traurigen Momente, die ich mit Trier erlebt habe. Egal, was passiert ist: Es ist immer wieder weitergegangen. Nun müssen alle anpacken, damit Trier wieder dahin kommt, wo Trier hingehört. Und das ist sicher nicht die Oberliga."Auch Muhamed Alawie, der sich groteskerweise mit Saarbrückens Patrick Schmidt den Titel als bester Torschütze gesichert hat (je 22 Saisontreffer), war niedergeschlagen: "Ich würde diesen Titel gerne gegen den Klassenerhalt mit Trier eintauschen. Leider kann ich das nicht", sagte der 29-Jährige, dessen sportliche Zukunft weiter spannend bleibt. Wird er noch mal im Moselstadion auflaufen? "Das kann ich nicht sagen. Gespräche laufen. Ich habe noch einen Vertrag bei der Eintracht. Alles muss vernünftig geklärt werden. Wenn Trier darauf besteht, dass ich bleibe, dann muss ich es." Zunächst gilt es aber, noch mal alle Kräfte fürs Pokalendspiel zu bündeln. Alawie: "Wir haben mit Koblenz noch eine Rechnung offen - in der Regionalliga-Saison haben wir beide Partien verloren. Wir hoffen auf die Unterstützung vieler Fans." Extra: JAN BRANDSCHEID KOMMT

Der Torschützenkönig der Rheinlandliga, Jan Branscheid, wechselt vom SV Mehring zu Eintracht Trier. Das hat SVM-Trainer Frank Meeth bestätigt. Dank Fisch: Geld vom DFB Mit einem Bonusprogramm belohnt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Vereine für die Ausbildung von Talenten, die DFB-Nachwuchs-Länderspiele bestreiten. In der Halbzeitpause des Spiels gegen Mannheim überreichte Alois Reichert vom Fußballverband Rheinland Eintracht Trier einen Scheck über 3200 Euro. Grund: Der 17-jährige Fabian Fisch, sechs Jahre beim SVE aktiv, hatte 2015 in der U-17-Nationalelf debütiert. Auch der FC Körperich darf sich laut Reichert freuen - ihm werde ein Scheck über 3700 Euro ausgestellt, da Fisch vor seinem Wechsel zu Trier mehrere Jahre in seiner Heimat in der Südeifel aktiv war. Fisch steht derzeit bei Schalkes U 19 unter Vertrag. (bl)

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