Sportförderung: E-Mail des Ministeriums sorgt für Unmut

Frankfurt · Frankfurt (dpa) Für Aufregung, Verwirrung und Unmut hat eine E-Mail des Bundesinnenministeriums (BMI) an die Sportverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes gesorgt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte am Freitag berichtet, dass der Mail des BMI vom 10. Mai zufolge die versprochene Aufstockung des Sportetats um acht Millionen auf 175 Millionen Euro nicht im Haushaltsentwurf für 2018 enthalten sei.


"Die Darstellung ist so nicht korrekt", teilte das BMI daraufhin mit. "Der Regierungsentwurf 2018 wird zusätzliche Mittel für die Spitzensportförderung des BMI in Höhe von rund 8 Millionen Euro gegenüber dem geltenden Finanzplan enthalten." Dazu gehörten auch 700 000 Euro für die PotAS-Kommission als Ausgabe im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Spitzensportförderung.
Vorgesehen seien im ersten Haushaltsentwurf für 2018 zudem 3,0 Millionen Euro für neue olympische Sportarten, 1,5 Millionen Euro für den Behinderten-Leistungssport, 700 000 Euro für Entsendungskosten zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang und 559 000 Euro für die duale Karriere der Athleten mit Behinderung. Außerdem werden im Hinblick auf Lohnerhöhungen zusätzlich 992 000 Euro für die Förderung der Olympiastützpunkte bereitgestellt. Insgesamt 590 000 Euro sollen das Institut für angewandte Trainingswissenschaften und Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten erhalten.
"Der Sport hat nachweislich geliefert und seine Aufgaben erledigt", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. "Ich habe keinen Anlass, an den wiederholt gemachten Zusagen des Bundesinnenministers zur Unterstützung der Reform durch einen signifikanten Mittelaufwuchs zu zweifeln." Die aktuellen Irritationen würden sich aber einmal mehr zulasten der Athleten auswirken, "was bedauerlich und inakzeptabel" sei. Laut der E-Mail an die DOSB-Verbände sehe der vom Bundeskabinett beschlossene Eckwertebeschluss für den Haushalt 2018 für die "Neustrukturierung des Spitzensports keine zusätzlichen Mittel vor". Dementsprechend werde auch der erste Regierungsentwurf 2018 bis auf die Einrichtung der PotAS-Kommission - sie soll künftig die Potenziale von Sportarten ermitteln - erforderliche Ausgaben für die Spitzensportreform mangels "Etatreife" nicht enthalten.

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