Sportstätten der Zukunft

Trier · Wer über die Zukunft von Sportstätten entscheiden muss, tut sich oft schwer. Mögliche Einschnitte sind unpopulär, die Diskussion darüber ist meist emotional. Ein neu geschaffenes Institut an der Trierer Sportakademie soll helfen, objektive Entscheidungskriterien zu finden.

 Der Akademie-Vorsitzende Georg Bernarding (links) und Koordinierungsleiter Stefan Henn freuen sich über die Gründung des Instituts für Sportstättenentwicklung. TV-Foto: Holger Teusch

Der Akademie-Vorsitzende Georg Bernarding (links) und Koordinierungsleiter Stefan Henn freuen sich über die Gründung des Instituts für Sportstättenentwicklung. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Trier. Nicht erst das Drama um die Trierer Sporthallen-Schließungen hat es gezeigt: Viele Sportanlagen müssen saniert werden. Aber werden sie überhaupt noch in der bisherigen Form gebraucht? Natürlich will jeder Fußballclub einen Kunstrasenplatz. Und das am besten direkt vor Ort. Aber bei begrenzten finanziellen Mitteln können nicht alle Wünsche erfüllt werden. An diesem Punkt setzt das neu gegründete und an der Trierer Sportakademie ansässige Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) an. "Versachlichung der Entscheidungsprozesse" lautet die zentrale Aufgabe. "Das ist nicht immer ein Zuckerschlecken", gesteht der Leiter der ISE-Koordinierungsstelle, Stefan Henn. Denn, so ergänzt der Sportakademie-Vorsitzende Georg Bernarding: "Das Ergebnis kann auch mal für den ein oder anderen schmerzhaft sein."
Dennoch oder gerade deshalb: "Der Bedarf wird schon deutlich, sowohl bei Vereinen, wie bei Kommunen", sagt Henn. Zwar wird das Institut vom Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB), den Sportbünden Rheinland, Rheinhessen und Pfalz sowie dem Landessportministerium getragen, "wir hatten aber schon erste Anfragen aus Belgien", erzählt Henn. Als Außenstehender könne das ISE objektiv über Sportstättenbedarf beraten.
In der praktischen Arbeit stehe dabei oft die Besichtigung der Anlagen, Gespräche und Befragungen aller Beteiligter an erster Stelle, erklärt Henn. Zusammen mit Bedarfs- und Auslastungsanalysen kann diese Bestandserhebung den Gremien bei der Entscheidungsfindung helfen. Das ISE liefert auch mögliche Lösungen beispielsweise bei der Optimierung von Hallenbelegungen.
Extra

Dem Beirat des ISE gehören neun Personen an. Neben je einem Vertreter des Ministeriums, des LSB, und der Sportbünde sind das der Sportakademie-Vorsitzende, Georg Bernarding, und Geschäftsführer Klaus Klaeren sowie der Leiter der ISE-Koordinierungsstelle, Stefan Henn. Aus der Wissenschaft sind Sportökonomie-Professor Eike Emrich (Saarland) und Professor Lutz Thieme (Koblenz) vertreten. Leiter des Beirats ist der LSB-Vizepräsident Sportentwicklung Dieter Krieger. teu

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