Über den Wolken erfüllt sich der Traum

Konz · Durch seinen dritten Platz bei der deutschen Segelflugmeisterschaft in Zwickau hat sich der 19-jährige Konzer Robin Diesterweg für die Junioren-Weltmeisterschaft in Australien im nächsten Jahr qualifiziert. Sein Weg nach Down under ist jedoch mit enormen Kosten verbunden.

 Der Konzer Robin Diesterweg in seiner neuen Montur der Nationalmannschaft mit seinem Förderflugzeug (Typ LS-1f) vom Luftsportverein Rheinland-Pfalz. Foto: Privat

Der Konzer Robin Diesterweg in seiner neuen Montur der Nationalmannschaft mit seinem Förderflugzeug (Typ LS-1f) vom Luftsportverein Rheinland-Pfalz. Foto: Privat

Konz. Bereits als Kind hatte Robin den Traum vom Fliegen. Erst recht, als er den Fliegern auf dem Flugplatz um die Ecke in Konz-Könen zuschaute. Das nötige Talent und sein Ergeiz verhalfen ihm schließlich bis in die Junioren-Nationalmannschaft.
Im nächsten Jahr wird Robin nach Australien reisen und vom 1. bis 12. Dezember um den Weltmeistertitel im Segelfliegen bei den Junioren kämpfen.
Mit 14 Jahren trat er 2009 in den Aero-Club Trier und Konz ein. Sobald er 16 war, machte er den Segelflugschein und durfte alleine fliegen. Im gleichen Jahr wurde Robin Vereinsmeister und ließ die renommierten Flieger des Vereins deutlich hinter sich. Im Folgejahr gelang ihm der Triumph erneut.
"Das Fliegen an sich ist nicht besonders schwierig. Das Segelfliegen ist mehr ein Denksport: Jede Entscheidung, die ich während des Fliegens treffe, ist wichtig", sagt Robin. Für seinen Erfolg trainiert er in der Saison von April bis August fast täglich. "Man muss sein Flugzeug gut kennen, auch technisch. Mein Wissen habe ich mir in den letzten Jahren durch das Lesen von einigen Büchern angeeignet", sagt der 19-Jährige. 2013 wechselt er zum Luftsportverein in Neumagen-Dhron. Dort profitiert er von einer aktiven Jugendtruppe und einem speziellen Jugendtrainer. Ein entscheidender Faktor für seinen Erfolg bei der deutschen Segelflugmeisterschaft im August in Zwickau. Robin wurde bester Rheinland-Pfälzer, und mit seinem dritten Platz in der "Club-Klasse" gelang ihm auch die Qualifikation für die Junioren-Nationalmannschaft.
Sein Einsatz bei der Weltmeisterschaft ist ihm sicher. Dabei kommen allerdings auch große Kosten auf ihn zu: "Wahrscheinlich wird jeder Teilnehmer 15 000 Euro zahlen müssen. Ein bisschen etwas kann ich mit Fördergeldern bezahlen, und ich hoffe noch auf einige Sponsoren. Den Rest zahle ich dann aus eigener Tasche." Von seinem Hobby wird er nicht leben können. Preisgelder gibt es bei Wettkämpfen kaum - und das Wettkampffliegen kostet viel, viel Geld. "Sobald man Wettkämpfe fliegt, muss man viel bezahlen", erklärt Robin. In diesem Jahr bekam er vom Luftsportverband Rheinland-Pfalz ein Förderflugzeug (Typ LS-1f) gestellt, ebenso vom Verein zur Förderung des Streckensegelfluges (Typ LS-1d). Im nächsten Jahr wird Robin Sportsoldat. Ein Jahr lang kann er sich nur auf sein größtes Hobby konzentrieren. In diesen Zeitraum fällt auch die Weltmeisterschaft in Australien. Die Jugend-Nationalmannschaft hat er bereits kennengelernt. "Wir verstehen uns sehr gut und halten zusammen, obwohl wir im Wettkampf Konkurrenten sind", sagt der Konzer über seine Teamkameraden. Trotz der großen Kosten lebt der 19-Jährige seinen Traum und freut sich auf die WM. "Später möchte ich natürlich in der Senioren-Nationalmannschaft mitfliegen, ab 25 gehöre ich dann nicht mehr zu den Junioren", sagt Robin. Um sein Hobby auch in Zukunft professionell ausführen zu können, studiert der Konzer derzeit Maschinenbau, damit er später als Ingenieur seinen Traum weiterhin finanzieren kann.

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