Überraschend Königsklasse

Trier · Auf den ersten Blick scheint die Freude bei Caroline Meyer und ihrer Ruder-Partnerin Charlotte Meinen nicht ganz plausibel. Obwohl sie im Doppelzweier geringere Medaillenchancen als im Vierer haben, freut sich das vom Trierer Benedikt Schwarz betreute Duo, in der Königsklasse der Leichtgewichtsboote bei der U-23-WM zu starten.

 Unter den Augen von Trainer Benedikt Schwarz schwitzen Caroline Meyer vom RV Treviris Trier (rechts) und Charlotte Meinen aus Hanau auf dem Ruder-Ergometer für die Rennen des deutschen Leichtgewichts-Doppelzweiers bei der U23-Ruder-Weltmeisterschaft in Rotterdam. TV-Foto: Holger Teusch

Unter den Augen von Trainer Benedikt Schwarz schwitzen Caroline Meyer vom RV Treviris Trier (rechts) und Charlotte Meinen aus Hanau auf dem Ruder-Ergometer für die Rennen des deutschen Leichtgewichts-Doppelzweiers bei der U23-Ruder-Weltmeisterschaft in Rotterdam. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch ("TV-Upload Teusch"

Trier. Dass Caroline Meyer vom RV Treviris Trier (RVT) und die Hanauerin Charlotte Meinen bei den deutschen Nachwuchsmeisterschaften den Titel im Leichtgewichts-Doppelzweier gewannen, damit hat niemand ernsthaft gerechnet. Auch die neuen Titelträgerinnen nicht. "Dass wir mit diesem Abstand gewinnen, hätte ich nie gedacht", sagt Meyer auch mit einigen Tagen Abstand zu ihrem bisher größten nationalen Erfolg.
Der bringt die Studentin der Hochschule Trier auch international auf eine ganz andere Bühne. Im vergangenen Jahr gewann die 21-Jährige bei den Weltmeisterschaften der unter 23-Jährigen (U 23) im leichten deutschen Vierer Bronze.
Vom 21. bis 28. August in Rotterdam vertreten Meyer und Meinen Deutschland nun in der wichtigsten, weil einzigen olympischen Leichtgewichtsklasse der Frauen. "Das ist noch einmal eine andere Nummer als der Vierer. Auf den Zweier setzen alle Nationen", erklärt Meyer.
Dass in der olympischen Bootsklasse ein noch rauerer Wind weht, hat im vergangenen Jahr Meyers Vereinskameradin Kathrin Morbe erlebt. Im B-Finale belegte sie den zweiten Platz. Diesmal sitzt die 20-Jährige im Doppelvierer - mit guten WM-Medaillenchancen. Und Meyer und Meinen? "Ich denke, es ist wichtig, dass man sich erst einmal nicht zu viel vornimmt, sondern Schritt für Schritt weiterarbeitet - hoffentlich bis ins A-Finale", sagt Meyer. Das Duo will sich keinen zu großen Druck machen.
Denn so wichtig Rudern für sie ist: Der Sport läuft neben dem Studium der Lebensmitteltechnik. "Das ist schon stressig", sagt Meyer, die während der WM-Vorbereitung noch eine Klausur schreiben muss. Zweimal täglich, bis zu 22 Stunden pro Woche trainieren Meyer und Meinen bisher.
Momentan befinden sie sich zur Leistungsdiagnostik in Leipzig. Anschließend wird noch einmal auf der Mosel bei Trier trainiert, bevor es zum Nationalmannschaftstrainingslager nach Ratzeburg geht. "Dann sind sie fünf bis sechs Stunden am Tag beschäftigt", sagt Benedikt Schwarz. Der 28 Jahre alte Trainer ist neben Meyer und Morbe als Betreuer das dritte RVT-Vereinsmitglied in der Delegation des Deutschen Ruderverbands bei der WM. teu

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