Und zum Abschied noch einmal ein Bezirksrekord

Frankfurt · Bei seinem voraussichtlich letzten Marathonstart für den Trierer Stadtlauf-Verein hofft Florian Neuschwander auf einen Bezirksrekord. 15 000 Läufer werden am Sonntag (Start 10 Uhr) in Frankfurt erwartet.

Frankfurt. Bei seinem ersten Start will der Tübinger Arne Gabius respektlos an die klassische Distanz herangehen. Eine Zeit zwischen 2:10 und 2:12 Stunden peilt der 33-Jährige vollmundig an. Genauso alt, aber mit mehr Marathonerfahrung und ungewohnt vorsichtig will dagegen Florian Neuschwander das Rennen angehen. Vor knapp zwei Wochen lief der Marathon-Bezirksrekordler vom Trierer Stadtlauf e.V. beim Halbmarathon in Offenbach am Main in 1:07:02 Stunden Streckenrekord. "Wenn ich ein Feld gehabt hätte und nicht allein hätte laufen müssen, wäre Bestzeit drin gewesen", glaubt Neuschwander, dass sein Bezirksrekord über 21,1 Kilometer (1:06:20 Stunden) wackelte. "Die Form ist sehr gut!"
Die Marathonbestzeit der Region, die Neuschwander seit vergangenem Jahr mit 2:20:28 Stunden ebenfalls hält, könnte am Sonntag beim Frankfurt-Marathon ins Wanken geraten. In seiner neuen Heimatstadt (Neuschwander zog im Sommer von Trier an den Main) will der Angestellte in einem Laufladen das Rennen aber defensiv beginnen. Der Trierer Stadtlauf-Fünfte Torsten Graw soll Neuschwander als Tempomacher in 70 Minuten über die Halbmarathonmarke ziehen. "Ich hoffe, dass am Sonntag alles passt. Aber Marathon ist etwas anderes als zehn Kilometer oder Halbmarathon. Man kann es schlechter abschätzen", sagt der Ex-Trierer.
Nachdem Neuschwander im Frühjahr bei einem Extremberglauf Lehrgeld zahlen musste, ist der ehemalige Vizeweltmeister im Ultratrail wieder hochmotiviert. "Wenn der Frankfurt-Marathon gut klappt und ich gut über den Winter komme, will ich im Frühjahr in Paris meine Bestzeit noch mal toppen. Ich denke, wenn alles gut geht, kann ich Richtung 2:17 Stunden laufen", sagt er. Den zweiten Marathon plant Neuschwander nächstes Jahr wieder in Frankfurt, wo 2015 die deutschen Meisterschaften ausgetragen werden.
Dass der Marathon-DM-Dritte von 2011 aber wieder Edelmetall in die Region bringt, ist unwahrscheinlich. In Frankfurt lebend mache der Verbleib beim Trierer Stadtlauf-Verein wenig Sinn, sagt Neuschwander. Vermutlich werde er zum Jahreswechsel zu Spiridon Frankfurt gehen. Intensiv mit einem Vereinswechsel beschäftigen will er sich aber erst, wenn er die 42 195 Meter durch seine neue Wahlheimat am Sonntag hinter sich gebracht hat.
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