Viel Pendeln auf dem Weg zur WM

Trier/Kienbaum · Para-Triathletin Maike Hausberger hat Leichtathletik noch nicht ganz abgeschrieben.

 Seit knapp einem Jahr arbeitet Maike Hausberger mit Trainer Daniel Jacobi zusammen, der sie auf Triathlon umgestellt hat. TV-Foto: Holger Teusch

Seit knapp einem Jahr arbeitet Maike Hausberger mit Trainer Daniel Jacobi zusammen, der sie auf Triathlon umgestellt hat. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Trier/Kienbaum (teu) Autofahren nennt Maike Hausberger als eines ihrer Hobbys. Dieser Freizeitbeschäftigung kann die von Geburt mit einer Behinderung (linksseitige Hemiparese) lebende 22-Jährige gut ausleben. "Ich bin mal wieder in Kienbaum beim WM-Vorbereitungslehrgang", berichtet Hausberger. Vom 14. bis 17. September finden in Rotterdam (Niederlande) die Triathlon-Weltmeisterschaften statt und Hausberger wird aller Voraussicht nach in der Klasse PT3 dabei sein. Die Distanzen werden mit 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen die gleichen sein, wie bei den deutschen Meisterschaften im Juli. In Hamburg gewann Hausberger den nationalen Titel in ihrer Klasse. Viel Autofahren muss Hausberger auch, weil sie seit August als Polizei-Inspektor-Anwärterin zur Hochschule nach Mayen fährt. "Prinzipiell pendele ich täglich, sodass ich weiter in Trier trainiere", erklärt sie.
Dass parallel zur Triathlon-DM die Weltmeisterschaften der Leichtathleten mit Beeinträchtigung in London ausgetragen wurden, kümmerte die zweimalige Paralympics-Teilnehmerin in dieser Sportart nicht. "Ich habe das verfolgt und damit keine Probleme. Das liegt wohl auch daran, dass ich nur die Sportart gewechselt habe", erklärt die letztjährige U23-Weltmeisterin im Weitsprung. Den Wettkämpfen im Olympiastadion von 2012, in dem sie vor fünf Jahren Fünfte über 400 Meter wurde, habe sie entspannt folgen können. Ganz abgeschrieben habe sie die Leichtathletik und den 400-Meter-Lauf noch nicht. Hausberger möchte sich ein Hintertürchen offen halten "bis die endgültige Entscheidung zum Para-Triathlon in Tokio gefallen ist". Denn in welcher Startklasse bei den nächsten Paralympischen Spielen um Medaillen gekämpft wird, das dürfte frühestens Ende des Jahres bekannt werden.
2017 habe sie mit ihrem Einstieg in den Triathlonsport aber erst einmal genug zu tun gehabt. "Ich denke nach der Saison werde ich mich mit meinem Trainer Daniel Jacobi zusammensetzen und besprechen, ob es sinnvoll ist, im nächsten Jahr 400 Meter zu laufen", sagt Hausberger. Mehr Spaß macht ihr die Abwechslung zwischen Laufen, Schwimmen und Radfahren aber offensichtlich allemal. "Die Trainingsumfänge sind höher. Heute Morgen war ich um sieben Uhr für Tempoläufe auf der Bahn. Im Unterschied zu den Leichtathletik-Lehrgängen lerne ich jetzt aber bei den Radausfahrten auch die Umgebung kennen und nicht nur den Weg zwischen meinem Zimmer und Stadion", erzählt sie. Vor der WM stehen noch der Sprint-Triathlon in Köln am 2. September und der Swim and Run eine Woche später im Trierer Nordbad auf dem Programm. "Ein Wettkampf vor heimischer Kulisse ist immer etwas ganz B esonderes, weil da auch die Familie kommen kann", freut sich Hausberger.

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