Von A wie Abrollen bis Z wie Zwiebel

Es gibt fast keine Sportart, für die es nicht eigens zugeschnittene Sportkleidung zu kaufen gibt. Je nach betriebener Sportart sind die Anforderungen an Shirts, Schuhe und Hosen unterschiedlich. Ein paar Faustregeln, auf die jeder Athlet achten sollte, hat der TV zusammengetragen.

Zwei Aufgaben: Sport-Shirts und -Hosen müssen vor allem zwei Funktionen erfüllen. "Sie sollen Schweiß vom Körper wegleiten und vor Wind, Kälte, Hitze und zu großer Sonneneinstrahlung schützen", erklärt Dr. Andreas Meyer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Trier.
Zwiebel-Prinzip: Dahinter steckt ein Mehr-Schichten-System. Sportler sollten mehrere Kleidungsstücke übereinander tragen, die sie bei wechselnden äußeren Einflüssen nach Belieben aus- und wieder anziehen können. Dr. Meyer erläutert das System: "Wenn der Sportler schwitzt, wird die Feuchtigkeit von der ersten, auf der Haut liegenden Schicht an die nächste weitergeleitet. Über sie oder womöglich weitere Kleidungsschichten kann der Wasserdampf dann verdunsten."
Nicht zu weit, nicht zu eng: Es klingt banal, ist aber von großer Bedeutung: Shirts und Hosen müssen gut passen und dürfen nicht schlabbern. Ist die Kleidung zu weit, kommt es zu mehr unerwünschter Reibung auf der Haut. Andererseits dürfen die Kleidungsschichten nicht zu eng übereinanderliegen. Denn ein Geheimnis des Zwiebel-Prinzips sind die einzelnen Luftschichten zwischen den Kleidungsstücken. Die Luft wird durch die Körpertemperatur aufgewärmt und bietet so eine Schutzschicht.
Baumwolle ade: Die heutige Sportbekleidung besteht aus Kunstfasern. Naturfasern sind für den Schweißabtransport nicht so gut geeignet. So hat etwa die Baumwolle ausgedient. Dr. Meyer: "Sie kann Feuchtigkeit zwar aufsaugen, aber nicht weiterleiten. Die Folge: Der Sportler kühlt aus."
Auf eine gute Unterwäsche kommt es an: Aus der Funktionsweise des Zwiebel-Prinzips wird deutlich, dass bereits die erste Schicht - eine richtige Unterwäsche - wichtig ist. Sie muss wasser- und winddicht sein, gleichzeitig aber den Schweiß nach draußen befördern.
Schuhe - relevant nicht nur für die Füße: Sportartenübergreifend gilt: Wer ungeeignete Schuhe trägt, riskiert Beschwerden. "Schuhe müssen einen guten Halt geben, vor Verletzungen schützen und wenn nötig das korrekte Abrollen des Fußes unterstützen", erläutert Dr. Meyer. Wichtig ist außerdem ein gutes Klima im Schuh.
Testen: Sportler sollten die Katze nicht im Sack kaufen und deshalb Schuhe vor dem Erwerb ausreichend prüfen. Ein Beispiel: Läufer sollten Schuhe bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf dem Laufband ausprobieren.
Trugschluss: Ein Irrglaube ist, dass Schuhe beim Kauf ruhig ein wenig zu eng sein dürfen, da sie sich noch weiten. Das stimmt nicht. Schuhe müssen von Beginn an perfekt passen.
Protektoren: Die Palette ist breit, es gibt sie vornehmlich für Kopf, Mund, Gelenke, Hände und Füße. Bei allen Protektoren ist auf eine gute Qualität zu achten, sonst sind sie ihr Geld nicht wert.
Tipp: Wer sich einer Sportart intensiv widmet, findet in einschlägigen Fachzeitschriften regelmäßig Tests von neuen Kleidungs- und Schuhmodellen sowie Schutzausrüstungen. bl
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