Weltspitze aus der Eifel

Esch/Alsdorf/Montpellier · Eine Sportart, die Leben retten kann, betreiben Markus Bermes aus Alsdorf, Tim Brang und Pascal Weller aus Esch bei Gerolstein. Das Trio war bei den Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen in Montpellier in Südfrankreich dabei.

Esch/Alsdorf/Montpellier. Tim Brang kennt die Schwimmbäder der Eifel in- und auswendig. Sechsmal pro Woche trainiert der 16-Jährige aus Esch bei Gerolstein in Jünkerath oder Gerolstein, am Wochenende auch in Rheinhessen. Drei Vereinen (DLRG Jünkerath, Flipper Gerolstein und DLRG Nieder-Olm/Wörrstadt) gehört er an, erklärt Vater Jörg Brang. Der Grund: Nur so komme Tim an die Trainingszeiten im Schwimmbad. 20 bis 25 Kilometer legt er so wöchentlich im Wasser zurück. "Wenn er am Wochenende an einem Kaderlehrgang teilnimmt, kommen meist noch 15 bis 20 Kilometer dazu", sagt Jörg Brang. Außerdem macht Tim Brang noch viermal pro Woche Krafttraining und geht zweimal zu Leichtathletik-Übungsstunden.
Ein Riesenaufwand für ein Rennen, das nicht einmal eine Minute dauert. Lifesaver heißt die Spezialdisziplin des Gymnasiasten. Mit einem sogenannten Gurtretter am Oberkörper und mit Floßen an den Füßen werden zunächst 50 Meter geschwommen. Am anderen Beckenrand wird der Gurtretter gegen eine 40 Kilogramm schwere Puppe getauscht. Damit geht es zurück. Für Tim Brang hat sich das viele Training gelohnt. In Montpellier wurde er U19-Weltmeister.
Eine Überraschung! Doch die erste sei bereits gewesen, als er auf der Meldeliste unter den besten Fünf auftauchte. "Ab da war mein Ziel das Finale zu erreichen. Jedoch stieg auch die Aufregung um ein Vielfaches, jetzt wo die Podestplätze in greifbarer Nähe schienen", erzählt Tim Brang. Als er als Bester der Qualifikationsrennen seine Meldezeit um fast zwei auf 56,74 Sekunden verbesserte, war er endgültig Favorit - und hielt dem Druck stand: Im Finale schwamm Tim Brang in 55,42 Sekunden noch schneller.
"Nie mit dem Titel gerechnet"


"Mit dem Weltmeistertitel hätte ich niemals gerechnet", sagt er immer noch überwältigt. Dass er anschließend über 100 Meter Retten mit Floßen eine Medaille als Vierter knapp verpasste, war nur ein kleiner Wermutstropfen.
Vierter, allerdings bei den Männern und auf dem Trockenen, wurde auch Markus Bermes aus Alsdorf bei Irrel. Nachdem er beim Strandlauf über zwei Kilometer Vorlaufschnellster war, verpasste er im Finale eine Medaille nur knapp. Mit dieser Platzierung hofft Bermes nun auf einen Bundeskaderplatz. Den dürfte Tim Brang sicher haben. Auf dem Strand war er mit seinem Trainingskameraden Pascal Weiler außerdem im Staffelrennen als Fünfter erfolgreich. teu

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