Wie aus Platzmangel eine Sportart entsteht

Gerade mal gut 50 Jahre sind es her, dass Pádel in der unter anderem heute in Spanien und auch in Deutschland praktizierten Form entstand. 1965 war es Don Enrique Corcuera, der im mexikanischen Badeort Acapulco den entscheidenden Impuls gab.

Einer Anekdote zufolge konnte man Corcueras Wunsch nach einem eigenen Tennisplatz auf seinem Grundstück aus Platzmangel nicht nachkommen. Er ließ daraufhin eine verkleinerte Ausführung errichten, die dann etwas mehr als ein Drittel der Fläche eines Tennisplatzes hatte und auf das Areal passte. Die dort bereits vorhandenen, unmittelbar angrenzenden Betonmauern sahen die Spieler bald nicht weiter als Hindernisse, sondern integrierten sie raffiniert in die Ballwechsel, so dass Corcuera kurzerhand den gesamten Platz ummauern ließ. Aufgrund der verringerten Ausmaße des Spielfeldes nahm er zudem einige Modifikationen der Spielregeln vor und begeisterte mit seiner neuen Sportart Freunde und Bekannte. Die eigentliche Präsentation von Pádel vollzog sich jedoch nicht im Mittelamerika-Staat: Der spanische Prinz Alfonso zu Hohenlohe-Langenburg, Gründer des spanischen Marbella-Clubs und Freund Corcueras, war nach einem Aufenthalt in Acapulco von der neuen Sportart begeistert. Nach seiner Rückkehr nach Spanien im Jahr 1974 ließ der Prinz in seinem Club in Marbella zwei Plätze anhand der mexikanischen Vorlage errichten. Auf diese Weise konnten Hotelgäste, Freunde und Geschäftsleute aus aller Welt Pádel spielen. Alleine in Spanien gibt es aktuell mehr als 300 000 Pádel-Courts.

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