Zukunft der Sportvereine: Experte rät zu mehr Kooperationen

Trier · Wie sollen Sportvereine auf die Konkurrenz anderer Angebote reagieren? Dazu forscht Felix Wemmer in München. In Trier gab der Wissenschaftler Einblicke in seine Ergebnisse.

Trier. Cardio-Tennis, XXL-Yoga für übergewichtige Menschen oder Kurzmitgliedschaften - all das sind Beispiele für Neuerungen, über die Sportvereine nachdenken, um sich im wachsenden Wettbewerb zu behaupten.
Felix Wemmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement der Technischen Universität München, gewährte beim Forum des Landessportbunds Rheinland-Pfalz (LSB) "Bewegung, Sport und Gesundheit im Kontext kommunaler Entwicklung" an der Europäischen Sportakademie Trier Einblicke in den aktuellen Stand seiner praxisnahen Forschung.
Der Experte gab den Zuhörern aus Kommunalpolitik, Sportverbänden und Sportvereinen Empfehlungen für ihre künftige Arbeit mit auf den Weg. "Sportvereine, die nicht vor Kooperationen mit Konkurrenten zurückschrecken und damit wertvolles externes Wissen gewinnen, sind erfolgreicher in Bezug auf Finanzen und Mitgliederentwicklung", war eins der zentralen Forschungsergebnisse des Sportwissenschaftlers.
Wemmer legte dar, dass das Mitgliederwachstum in den Sportvereinen der Landessportbünde zwischen 2009 bis 2014 null Prozent betrug. Die Mitgliederzahlen der Fitnessstudios indes - die laut Emrich "vielleicht moderner, modischer sind und mehr Reputation haben" - stiegen im gleichen Zeitraum um fast 39 Prozent. "Wenn Vereine bereit sind, das Leistungsangebot zu verbessern und dafür vielleicht auch die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, kommen mehr jüngere Mitglieder - und die stellen die höchste Innovationsressource dar."
"Wenn wir ehrlich sind, wissen wir über Bedingungen von Neuerungen in freiwilligen Organisationen wenig", sagte Eike Emrich, Vorsitzender des LSB-Kuratoriums Sportwissenschaft. Die Forschung von Wemmer über Innovationen in Sportvereinen sei daher sehr begrüßenswert. red

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