Diese Frau macht immer eine gute Figur

Morbach · Bei der Schwimm-WM ist die Morbacherin Anna Bader Favoritin im Klippenspringen.



Heute schlägt die große Stunde für die in Morbach aufgewachsene Anna Bader. Dann springt die 29-jährige Athletin bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Barcelona um Gold im erstmals ausgetragenen Wettbewerb High-Diving, in Deutschland besser bekannt unter dem Begriff Klippenspringen. Dabei springen die Athleten meist von einem etwa 20 Meter hohen Felsen ins Wasser. Am Hafen von Barcelona ist für diesen Wettbewerb extra ein Sprungturm aufgebaut worden.

Die Männer springen aus 27, die Frauen aus 20 Metern Höhe. Dabei erreichen sie Geschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern pro Stunde. Wegen der hohen Verletzungsgefahr beim Eintauchen springen die Athleten im Gegensatz zu den Turm- und Kunstspringern mit den Füßen zuerst ins Wasser ein.

Bader hat in dem fünfköpfigen WM-Teilnehmerfeld gute Siegchancen. Vor kurzem gewann sie am Lago Maggiore zum siebten Mal den Europameistertitel in dieser Disziplin. Dieser Titel mag im ersten Moment etwas kurios wirken, denn laut Baders Mutter Angelika Kern-Bader ist ihre Tochter derzeit die einzige Europäerin, die diesen Sport betreibt. Allerdings hatte Bader, die mangels weiblichen Kontrahenten wie bei den vorhergegangenen Europameisterschaften im Herrenwettbewerb gestartet ist, bei zwölf Gegnern den zweiten Platz belegt und ist damit quasi Vize-Europameister bei den Männern geworden.

Kürzlich hat Anna Bader zudem am Gardasee einen Wettbewerb gewonnen, an dem sie drei ihrer vier Kontrahentinnen im Kampf um WM-Gold geschlagen hat. Deshalb ist ihre Mutter vorsichtig optimistisch: "Sie kann den Titel schaffen." Die Favoritenrolle sei zwar eine Bürde, aber auch, wenn es nicht klappen sollte, gehöre sie zu den Weltbesten. "Und wenn es klappt, freuen wir uns riesig", sagt Kern-Bader.

Anna Bader begann als Dreizehnjährige mit dem Kunst- und Turmspringen. Mehrfach gewann sie deutsche Meistertitel und schaffte mit 16 den Sprung in die Nationalmannschaft. Mit 17 sprang sie auf Jamaika mit Einheimischen erstmals "vom schroffen Gestein in die wilden Fluten", sagt sie. Bis zum Sonnenuntergang übte sie mit ihnen spektakuläre Salti und Schraubendrehungen.

Heute lebt Bader von ihrem Sport. Ab 2010 arbeitete sie als Artistin im chinesischen Macao in einer Turn- und Wasserschau. "Zweimal am Tag eine Show und die Möglichkeit, hinterher weiterzutrainieren, waren ideale Bedingungen, um sich zu verbessern", sagt Baders Mutter. Hinzu kommen Werbeverträge und Preisgelder. Um ihren exotischen Sport bekannter zu machen, hat sich Anna Bader für die neueste Ausgabe des Playboys ablichten lassen. Natürlich macht sie auch dabei eine gute Figur (siehe Extra).

Bader legte den Grundstein für ihre Springerkarriere in ihrer Kindheit. Mutter Angelika Kern-Bader war 1968 und 1972 Olympiateilnehmerin im Kunstturnen. Kein Wunder also, dass die Tochter ebenfalls mit dem Turnen begann, "kaum, dass ich laufen konnte", sagt Anna Bader. Mehrfach wurde sie mit der Mannschaft aus Niederwörresbach deutscher Meister. "Dabei habe ich die Grundlagen fürs Klippenspringen gelernt."

Extra Wettbewerb: Der Wettbewerb Klippenspringen der Damen findet statt am Dienstag, 30 Juli, ab 16 Uhr. Der Sportsender Eurosport überträgt den Wettbewerb live.

Nackt im Playboy: Anna Bader (29) aus Morbach ist nicht nur Favoritin bei der heutigen Weltmeisterschaft der Klippenspringerinnen in Spanien. Sie sieht auch umwerfend gut aus - wie der Interviewer in der Ausgabe des Playboy vom August 2013 feststellt. Für den Fototermin mit dem Playboy hat Bader den Badeanzug gleich ganz weggelassen. Im Gespräch berichtet die Hunsrückerin vom "Gefühl von Freiheit", das sich einstelle, wenn sie sich von einer Klippe stürze, über Gedanken an den Tod - und darüber, was sich besser anfühle: der freie Fall oder Sex. red

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