Was macht eigentlich...Marco Toppmöller?

Marco Toppmöller hat in seiner aktiven Zeit zu den bekannten regionalen Fußballgrößen gehört. Der kantige Mittelstürmer war in allen Mannschaften, in denen er aktiv war, eine Torgarantie. Als einer der wenigen Akteure aus dem Bezirk Trier gelang ihm auch der Sprung in höherklassige Teams wie den VfL Osnabrück und sogar zum 1. FC Kaiserslautern. Mit 32 Jahren beendete Toppmöller seine Spielerkarriere. Wir trafen ihn mit der U 10 des FC Bayern München am Eurostrand in Leiwen.

 Mit Lockenkopf und Salmrohrer Trikot: Marco Toppmöller in seiner ersten Saison für den FSV im Oktober 1998. Eine Saison später wechselte er zum VfL Osnabrück. TV-Foto: Archiv/Eberhard von Fumetti

Mit Lockenkopf und Salmrohrer Trikot: Marco Toppmöller in seiner ersten Saison für den FSV im Oktober 1998. Eine Saison später wechselte er zum VfL Osnabrück. TV-Foto: Archiv/Eberhard von Fumetti

 Die Haare sind kürzer geworden: Heute trainiert Marco Toppmöller die Junioren des FC Bayern München. TV-Foto: Helmut Gassen

Die Haare sind kürzer geworden: Heute trainiert Marco Toppmöller die Junioren des FC Bayern München. TV-Foto: Helmut Gassen



Herr Toppmöller, die wichtigste Frage zuerst: Wie wird man Trainer beim berühmtesten und erfolgreichsten deutschen Fußballverein?
Ganz lapidar gesagt - man geht hin und gibt einfach seine Bewerbung ab.

Na ja, so einfach wird es doch wohl nicht gewesen sein?
So fing es jedenfalls an. Ich hatte gerade meinen A-Schein gemacht. Daraufhin habe ich mich in der Säbener Straße beim Jugendkoordinator des FC Bayern, Michael Tarnat, vorgestellt und gefragt, ob eine Trainerstelle frei sei. Er hat sich angehört, was ich zu sagen hatte und um Bedenkzeit gebeten. Nach zwei Wochen hat er mich angerufen und ich hatte den Job. Zunächst als Co-Trainer der E-Junioren.

Sie sind aber bereits aufgestiegen ...
Ja. Mein damaliger Kollege ist nicht mehr da. Ich bin jetzt der verantwortliche Trainer für die Jungs.

Schildern Sie doch bitte mal ihren Tagesablauf!
Die Jungs, das gilt für alle Jugendklassen, sind alle in sogenannten Sportförderschulen untergebracht, die sich alle, ob Gymnasium, Realschule oder Hauptschule, rund um die Säbener Straße befinden. Sie haben im Schulunterricht zweimal vormittags Training unter der Leitung der Vereinstrainer, dazu kommen in der Altersstufe, für die ich zuständig bin, noch je drei Einheiten pro Woche am Nachmittag.

Gegen wen spielen denn die E-Junioren der Bayern? Sind sie in den normalen Liga-Betrieb eingegliedert?
Ohne den anderen Vereinen in der Liga zu nahetreten zu wollen - leider ja. Wir haben eigentlich nur einen ernsthaften Gegner, und das ist der TSV 1860 München.
Das bringt die jungen Kicker doch aber nicht weiter?
Deshalb spielen wir auch jetzt schon viele internationale Spiele. Wir waren in Manchester, in Barcelona, sogar in New York. Das ist neben vielen anderen Dingen eine weitere sehr angenehme Seite meines Jobs.

Die Jungs, die sie dabei haben, sind zehn Jahre alt. In dem Alter geht es schon mal wild zu. Bei ihren Schützlingen ist das nicht so. Die sind ja schon fast beängstigend gut erzogen und zurückhaltend.
Das kommt aber nicht von mir. Ich achte nur darauf, dass es so bleibt. Das sind wirklich gut erzogene Jungs. Auch das ist ein Punkt, auf den man beim FC Bayern Wert legt.

Wie Ihre persönliche Karriere sich in Zukunft entwickeln wird, hieße im Kaffeesatz zu lesen. Ist es denn so, dass sich, egal was werden mag, die Station Bayern München in der Vita immer gut liest?
Ja, das ist definitiv so. Aber ich habe schon den Ehrgeiz, mich hier weiterzuentwickeln. Ich hatte mir zwei Jahre als Zeitfenster gesetzt, um Chef der F-Junioren zu werden. Nach einem Jahr war ich so weit. Der erste Schritt ist getan. Jetzt geht es weiter.

Was hat Sie überhaupt in Deutschlands Süden verschlagen?
Meine Lebensgefährtin Katharina. Sie hat in Trier studiert, dort haben wir uns kennengelernt. Inzwischen haben wir mit unserem fast zwei Jahre alten Sohn Jonathan Leopold eine richtige kleine Familie. Interessant für die Leute in der Region Trier ist sicher auch noch, wie ich in Fürstenfeldbruck gelandet bin. Ich hatte mich schon für Ismaning entschieden, da ist mir der frühere Klausener Christian Rutz begegnet, der in Fürstenfeldbruck war. Deshalb bin ich dorthin gewechselt und habe in zwölf Spielen 16 Tore gemacht.

Interview: Willi Rausch

Marco Toppmöller: Am 16. Januar 1978 in Trier geboren, galt der 1,90 Meter große Stürmer, Sohn von Heinz und Neffe von Klaus Toppmöller, in seiner aktiven Zeit als Wandervogel. Seine Karriere begann er in seinem Heimatort Hetzerath, dann folgten die Stationen Salmrohr, Osnabrück, Borussia Neunkirchen und 1. FC Kaiserslautern, wo er auch zwei Bundesligaspiele absolvierte. Danach ging es weiter in Grevenmacher, zum SV Leiwen-Köwerich, dem SC Halberg-Brebach und der SG Laufeld. Es folgte nochmals ein Abstecher nach Luxemburg (Rosport), Leiwen und Neunkirchen, ehe er seine aktive Laufbahn beim bayerischen Landesligisten SC Fürstenfeldbruck beendete. Seit etwas mehr als einem Jahr ist Toppmöller Trainer der U10/U11 des FC Bayern München. wir

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