Freie Wähler und CDU sind in Morbach die Sieger

Morbach · So ein gutes Ergebnis hatten die Freien Wähler in Morbach noch nie. Den Erfolg führen sie auf die Positionspapiere zu verschiedenen Themen zurück. Andere Fraktionen suchen nach den Gründen für ihren Misserfolg.

 Die FWM steigt deutlich in der Gunst der Wähler. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die FWM steigt deutlich in der Gunst der Wähler. TV-Foto: Klaus Kimmling

Morbach. Freudige Gesichter haben die Vertreter der Freien Wähler Morbach (FWM) am Sonntagabend im Morbacher Rathaus: Sie sind Gewinner der Kommunalwahl in der Einheitsgemeinde. Der FWM ist es gelungen, ihren Stimmenanteil um 3,8 Prozent auf 27 Prozent zu steigern. Dadurch stellen sie künftig acht statt bisher sechs Abgeordnete im Gemeinderat.
"Das ist das bisher beste Ergebnis der Freien Wähler in Morbach", sagt Achim Zender. Als Grundlage nennt er die Positionspapiere, die die FWM zu verschiedenen Themen von der Wirtschaft über Baugebiete und bis hin zu Schule und Forst erstellt hat. Damit habe die FWM ihr Ohr bei den Bürgern, sagt Zender. "Wir wollen die Bevölkerung weiterhin mit ins Boot nehmen", sagt er. Die größte Herausforderung sei die Bewältigung des demografischen Wandels.
Zufrieden ist auch Edith Baumgart, Vorsitzende der Morbacher CDU. Ihre Partei hat ihren Stimmenanteil um 1,2 Prozent gesteigert und wie vor fünf Jahren zwölf Sitze geholt. Damit ist die CDU weiterhin stärkste Fraktion im Morbacher Gemeinderat.
Jeweils einen Sitz verloren haben die FDP und die SPD. FDP-Mann Kurt Müllers ist über das Minus von 2,9 Prozent enttäuscht. "Wir hatten gehofft, unsere zwei Plätze behalten zu können", sagt er. Die Verluste führt er auf den negativen bundesweiten Trend der FDP zurück. Jetzt will sich Müllers mit seinen Parteimitfreunden beraten, wie sich die FDP künftig positioniert, damit ihre Politik wieder besser beim Bürger ankommt.
Auch die SPD hat künftig mit vier Abgeordneten einen Sitz weniger im Morbacher Gemeinderat. Die Sozialdemokraten verlieren 1,6 Prozent und haben lediglich einen Stimmenanteil von 15,7 Prozent. Brigitte Heintel, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Morbach: "Mit dem Ergebnis muss man leben, aber es ist nicht zufriedenstellend. Wir machen unsere Arbeit engagiert weiter."
Weniger stark verloren haben Bündnis90/Die Grünen. Trotz einem Minus von 0,5 Prozent stellt die Partei weiterhin zwei Abgeordnete im Morbacher Gemeinderat. Das Minus bezeichnet der vorsitzende Uwe Andretta nicht als Verlust, sondern als Ergebnis normaler Schwankungen. "Es gibt Menschen in Morbach, die den Nationalpark wollen und die uns deshalb gewählt haben", sagt er. Seine Partei habe sich mit ihrem Einsatz für erneuerbare Energien in Morbach etabliert. Die Linken haben mit 3,3 Prozent das gleiche Ergebnis erzielt wie vor fünf Jahren und stellen weiterhin einen Vertreter im Gemeinderat. Rainer Stablo zieht zufrieden Bilanz: "Wir hätten gerne mehr gehabt, haben aber auch nicht verloren."Meinung

Alles eine Frage der Mehrheiten
Die Freien haben mit ihrem Bemühen, sich den Sorgen der Menschen anzunehmen, offenbar Erfolg. Das ist ein Fazit der Wahl. Was kommt nun? Die Mehrheitsverhältnisse sind schwer einzuschätzen. CDU und FDP haben zusammen 13 Sitze, die anderen vier zusammen 15. So lange im Gemeinderat wie bisher sachbezogene Lösungen gesucht werden, droht Bürgermeister Andreas Hackethal (CDU) kein Ungemach. c.beckmann@volksfreund.deExtra

SPD: Brigitte Heintel, Theo Wagner, Hermann Moseler, Ingrid Hahn. CDU: Edith Baumgart, Jürgen Jakobs, Georg Schuh, Günter Schuh, Erika Müllers, Andreas Tuschik, Manuel Blatt, Michael Seus, Georg Marx, Dietmar Thömmes, Jörg Ritgen, Ulrich Anton. Grüne: Uwe Andretta, Bärbel Anton. FDP: Kurt Müllers. Linke: Rainer Stablo. FWM: Hugo Bader, Achim Zender, Wilhelm Feilen, Michael Nellinger, Lisa Zender, Ralf Linn, Thomas Jakobs, Egon Schabbach. cst

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