In Zerf kommt's zum Wahlkrimi

Kell am See · Jetzt ist es amtlich: CDU-Kandidat Martin Alten tritt am 25. Mai bei der Wahl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Kell als Solist an. Einen viel größeren Konkurrenzkampf gibt es hingegen in Zerf, wo sich ein Bewerbertrio um den Posten des Ortsbürgermeisters rangelt. In Lampaden und Greimerath kommt\'s jeweils zu einem Duell. In zwei Dörfern tut sich ein Personalproblem auf, weil keiner die scheidenden Amtsinhaber beerben will.

Kell am See. Wer jetzt noch bei der Kommunalwahl als Kandidat antreten will, kommt zu spät. Die Frist, eine Bewerbung einzureichen, ist verstrichen. Nach dem gestrigen Blick auf die VG Hermeskeil beleuchtet der TV heute die Lage in der VG Kell.
VG-Bürgermeister: Ausgerechnet bei der wichtigsten Personalentscheidung in der VG haben die Bürger keine wirkliche Wahl. CDU-Mann Martin Alten aus Mandern bleibt der einzige Kandidat. Kreuzen am 25. Mai mehr als 50 Prozent der abstimmenden Wähler hinter dem Namen des 45-Jährigen ein Ja an, dann wird Alten zum Nachfolger seines Parteifreunds Werner Angsten. Der gibt Ende August sein Amt ab und geht in Pension. Für die Wahl des VG-Rats am selben Tag treten CDU, SPD, FWG und Junge Liste an. Alle vier Fraktionen sind bereits jetzt im Gremium vertreten.
Dreikampf in Zerf: Besonders brisant ist die Situation im zweitgrößten VG-Ort Zerf, wo die geplante Ansiedlung eines Norma-Markts ein großes Streitthema ist. Amtsinhaber ist Dieter Engelhardt von der SPD, der seit Sommer 2012 die politischen Geschicke der 1600-Einwohner-Gemeinde lenkt. Er will weitermachen, trifft aber auf Konkurrenz. Für die CDU geht der bisherige erste Beigeordnete Leobert Bodem ins Rennen. Als Einzelbewerberin, die genügend Unterstützungsunterschriften gesammelt hat, tritt Edith Rommelfanger an. Sie ist die Witwe des im Herbst 2013 verstorbenen Alt-Ortsbürgermeisters Manfred Rommelfanger, der SPD-Mann war.Kommunalwahl 2014


Edith Rommelfanger führt auch die Liste der neu gegründeten Gruppe "Gemeinsam für Zerf" an. In der 44-jährigen Geschichte der VG Kell ist Edith Rommelfanger die erste Frau, die sich als Ortsbürgermeisterin bewirbt. Für die Ratswahl haben insgesamt fünf Parteien und Gruppen Bewerberlisten aufgestellt. Neben "Gemeinsam für Zerf" sind das die vier etablierten Fraktionen SPD, CDU, Freie Bürgerliste und Bürgerunion offene Kommunalpolitik (BOK).
Zwei Duelle: In Greimerath und Lampaden gibt es jeweils zwei Kandidaten für den Spitzenposten. In Greimerath strebt der seit 2004 amtierende Gemeindechef Edmund Schmitt (FWG) seine Wiederwahl an. Die CDU hat als Gegenkandidaten Rainer Schmitt nominiert. In Lampaden hört Ewald Hermesdorf (CDU) als Ortsbürgermeister auf. Um seine Nachfolge bewirbt sich sein Parteifreund Gerhard Willems. Es gibt aber auch noch die von Martin Marx gegründete Wählergruppe, die ihn am 7. März als Kandidaten nominiert hat.
Zwei neue Gesichter: An der Spitze der beiden Orte Hentern und Mandern wird es definitiv einen Wechsel geben. In Hentern macht Amtsinhaber Bernhard Wagner nicht weiter. Das gilt auch in Mandern, weil Martin Alten Rathauschef in Kell werden will. In beiden Dörfern stellt sich aber jeweils ein neuer Ortsbürgermeisterkandidat zur Wahl. Michael Marx wirft in Hentern als Einzelbewerber seinen Hut in den Ring. Die Manderner CDU hat Tim Kohley nominiert.
Kein Nachfolger in Sicht: In Vierherrenborn und in Paschel fällt am 25. Mai die Direktwahl des Gemeindechefs durch die Bürger aus.
Die bisherigen Ortsbürgermeister Franz Mersch (Vierherrenborn) und Erich Thiel (Paschel) geben ihr Amt ab. Die Suche nach Nachfolgern war aber hier wie dort vergeblich. Insofern müssen Mersch und Thiel die Gemeindegeschäfte so lange vorübergehend weiterführen, bis die jeweiligen Räte einen neuen Ortschef gewählt haben.
Das soll laut Gemeindeordnung bis spätestens acht Wochen nach der ausgefallenen Direktwahl - im aktuellen Fall also bis 20. Juni - geschehen.Extra

In sechs Ortsgemeinden bleibt höchstwahrscheinlich auch nach der Wahl am 25. Mai an der Gemeindespitze alles beim Alten. Dort treten die jeweiligen Amtsinhaber noch einmal an und haben keine Gegenkandidaten zu fürchten. Es sind im Einzelnen: Willi Emser aus Baldringen (Einzelbewerber), Josef Wagner aus Heddert (Einzelbewerber), Markus Lehnen aus Kell (CDU), Markus Franzen aus Schillingen (CDU), Michael Lauer aus Schömerich (Einzelbewerber) und Manfred Rauber aus Waldweiler (SPD). Im Ort Kell gibt es diesmal bei der Ratswahl wieder eine Konkurrenz für die CDU. Dort tritt die neue Wählergruppe Jäger mit einer Liste an. Auch in Waldweiler hat sich eine neue Formation, die Wählergruppe Krämer, gebildet. ax

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