Thomas und Dieter sind wieder versöhnt - Anders plant aber keine Rückkehr von Modern Talking

Koblenz · Da waren die Fernsehzuschauer platt: Thomas Anders erzählte im "ZDF Fernsehgarten", dass er sich mit Dieter Bohlen versöhnt hat. Was sofort zur nächsten Frage führt: Wird es eine Neuauflage von Modern Talking geben?

 You're My Heart, You're My Soul... Foto: Wulf Pfeifer

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Die Rhein-Zeitung hat mit Anders geredet.

Sie haben uns ja ganz schön überrascht: Sie haben sich mit Dieter Bohlen versöhnt?
Thomas Anders: Eigentlich ist das alles gar nicht aufregend: Wir beide haben uns in Hamburg getroffen und das Kriegsbeil begraben. Wir sind immer noch nicht die dicksten Freunde, aber wir haben eine so lange gemeinsame Historie, dass man doch ab einem gewissen Alter sagen kann: "Es ist gut jetzt. Warum soll man sich gegenseitig das Leben schwer machen und sich bekriegen? Hören wir doch auf damit." Und das ist schon die Geschichte. Wären es nicht Dieter Bohlen und Thomas Anders, würde kaum ein Medium danach fragen.

Aber so fragt man sich natürlich sofort, ob es eine Wiedervereinigung von Modern Talking geben wird. Wird es sie geben?
Anders: Nein, das ist nicht geplant. Wir feiern bald 30 Jahre Modern Talking. Was da die Plattenfirma vorhat, darauf habe ich keinen Einfluss. Die veröffentlichen ohnehin jedes Jahr wieder neue Best-of-Alben. Aber ein neues Album ist nicht in der Planung, weder von Dieter noch von mir.

Sie wollen einfach nur versöhnt ins Jubiläumsjahr gehen?
Anders: Genau. Dieses ewige Schuldzuweisen soll aufhören. Und Versöhnung fühlt sich einfach auch gut an, das hat auch etwas mit Größe zu tun, wenn man über seinen Schatten springen kann.

Wie kann man sich denn diese Versöhnung zwischen Ihnen beiden vorstellen? Waren Sie zusammen Kaffee trinken oder gemeinsam bowlen?
Anders: Man muss wissen, dass Modern Talking wie eine Firma ist, die immer noch Geld abwirft. Wir verkaufen jährlich immer noch weltweit mehr als 150 000 Alben. Deshalb gibt es auch noch einen gemeinsamen Anwalt, der sich um alle Fragen rund um Modern Talking kümmert. Und als wir jetzt etwas zu klären hatten, haben Dieter und ich beschlossen, das nicht telefonisch, sondern persönlich in Hamburg zu machen. Ja, es ist viel passiert, wir beide gaben uns auch gegenseitig genügend Anlass dazu. Aber jetzt wollen wir die Streitereien ruhen lassen.

Sie haben aber schon damit gerechnet, dass diese Aussage im ZDF Wellen schlagen wird, hm? Sie sind Medienprofi.
Anders: Ich sehe das ehrlich immer noch verwundert. Dieses Modern Talking muss eine wahnsinnige Faszination auf die Menschen ausüben, viel bedeutender, als ich es mir selbst vorstellen kann. Vielleicht, weil ich selbst da drinstecke und es deshalb gar nicht so überdimensional sehe. Es ist meine Karriere, ein Teil meines Lebens, ja. Aber dass es die Menschen immer noch so bewegt! Und wissen Sie, was mich gewurmt hat? Dass dieses Modern Talking so oft an unseren Streitigkeiten festgemacht wird und nicht an unserem Erfolg. Man muss Modern Talking ja nicht mögen! (lacht) Aber wir müssen doch viel mehr hinterlassen, als einfach nur: "Die mögen sich nicht mehr und sind zerstritten." Mit dieser Einstellung bin ich in das Gespräch mit Dieter gegangen. Aber mehr braucht man nicht zu spekulieren: Es gibt keinen Plan B in unserer Schublade.

Das Gespräch führte Michael Defrancesco

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