Bahn gibt auf regionalen Strecken Gas

TRIER. (wie) Die Bahn will mehrere hundert Millionen Euro in den Ausbau des regionalen Schienennetzes investieren. Allein die Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier soll mit 100 Millionen Euro ausgebaut werden. Auch der Einsatz von "Neitech"-Zügen auf dieser Strecke ist angedacht.

Warmer Regen für das Schienen-Netz in der Region: Die Bahnkündigte gegenüber dem TV an, kräftig auf den Streckenzwischen Koblenz, Trier und Luxemburg zu investieren. Dieeingleisigen Langsamfahrstrecken, auf denen die Züge nur mitverminderter Geschwindigkeit fahren dürfen, sollen auf derMoselstrecke verschwinden. Für 100 Millionen Euro will die Bahndie Strecke dort modernisieren. Bis 2005 soll ein Großteil derArbeiten abgeschlossen sein, kündigte der KonzernbevollmächtigteGerhard Schinner an. Auch der Cochemer Tunnel soll endlich diezweite Röhre erhalten. Nachdem es immer wieder kleinere Unfälleauf der eingleisigen, vier Kilometer langen Strecke gegebenhatte, wird von den Cochemer Behörden seit langem gefordert, denKaiser-Wilhelm-Tunnel auszubauen. 190 Millionen Euro wird daszweite Gleis kosten. Drei Jahre werden die Arbeiten dauern. Auch die Verbindung von Trier nach Luxemburg soll schneller werden. Hier ist ein durchgehender zweigleisiger Ausbau bis zur Grenze im Gespräch. Bahnexperten vermuten jedoch, dass der aufgrund massiver Felsformationen bei Igel (Kreis Trier-Saarburg) schwer umzusetzen sein dürfte. Auch der Dauer-Engpass Bahnbrücke Konz, die aufgrund ihres maroden Zustands bislang nur mit Tempo 20 von Zügen von und nach Luxemburg überquert werden kann, soll beseitigt werden. Nach TV -Informationen wird sie jedoch nicht erneuert, sondern durch eine zweite, parallele Brücke entlastet. Mit dem Ausbau der Moselstrecke und der Strecke Trier-Luxemburg will die Bahn die Weichen stellen für den Einsatz von "Neitech"-Zügen zwischen Koblenz und Luxemburg. Ursprünglich war dies bereits für 2003 vorgesehen als Ersatz für den weggefallenen Interregio. Stattdessen wurden Intercity-Züge eingesetzt. Es wird vermutet, dass nicht die so genannten Pendolinos, die aufgrund ihrer Pannenserien auf der Eifelstrecke für Ärger sorgten, zum Einsatz kommen, sondern der bereits vor Jahren vom Mainzer Wirtschaftsministerium ins Spiel gebrachte spanische Talgo-Triebwagen. Unklar ist jedoch, wer dafür bezahlt: das Land, in dessen Zuständigkeit der Nahverkehr fällt, oder die Bahn.

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