Bleialfer Familiendrama: Vater hinterließ „Hinweis"

BLEIALF. (mr) Nach dem Familiendrama am Sonntag in Bleialf (Kreis Bitburg-Prüm) erhoffen sich Polizei und Staatsanwaltschaft heute weitere Erkenntnisse von der Obduktion der drei Leichen. Nach den Worten von Oberstaatsanwalt Georg Jüngling soll die gerichtsmedizinische Untersuchung klären, ob der Vater seine beiden Kinder bereits getötet hatte, bevor er sie aufhängte. Unterdessen teilte die Staatsanwaltschaft ebenfalls mit, dass der Vater vor der Tat auf einem Zettel darauf hinwies, wo die Frau ihren Mann und die Kinder finden werde.

Nach den Worten von Oberstaatsanwalt Georg Jüngling soll die gerichtsmedizinische Untersuchung klären, ob der Vater seine beiden Kinder bereits getötet hatte, bevor er sie aufhängte. Wann das Obduktionsergebnis vorliegt, steht noch nicht fest. Unterdessen teilte die Staatsanwaltschaft ebenfalls mit, dass der Vater vor der Tat auf einem Zettel darauf hinwies, wo die Frau ihren Mann und die Kinder finden werde. Um einen Abschiedsbrief habe es sich dabei allerdings nicht gehandelt. Der 30-jährige Mann hatte in der Nacht zum Sonntag seine beiden ein- und dreijährigen Söhne sowie sich selbst in einem Nebenraum der Garage erhängt. Als Tatmotiv werden Beziehungsprobleme angegeben. Die 24-jährige Ehefrau und Mutter, die zur Tatzeit nicht zu Hause war, habe ihren Mann verlassen wollen.

Schock in der Nordeifel: "Um kurz vor ein Uhr hörte ich Schreie. Ich dachte zunächst, es seien Jugendliche. Doch dann hörte ich ,Alle sind tot‘", berichtete am Sonntag eine Nachbarin. Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei Prüm bereits verständigt. Den Beamten war mitgeteilt worden, dass in Bleialf "etwas Schreckliches passiert" sei.

Inzwischen hat die Kriminaldirektion Trier die Ermittlungen aufgenommen. Nach deren Darstellung verließ die 24-jährige Mutter am Samstag gegen 19 Uhr die Wohnung. Die beiden Kinder blieben in der Obhut des Vaters. Bei der Heimkehr dann der grausige Fund: Ihre beiden Jungen und der Ehemann hingen tot in der Garage. Die Polizei geht davon aus, dass der 30-Jährige in den Abendstunden zunächst seine beiden Söhne, und dann sich selbst erhängte. Der unmittelbar nach der Heimkehr der Mutter herbei gerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich - wie im Vorjahr beim Wilsecker Brückensturz auch - um eine Beziehungstat. Dort hatte sich am 25. November vergangenen Jahres ein 35-jähriger Mann mit seinen beiden zwei und fünf Jahre alten Söhnen 50 Meter tief von der Wilsecker Brücke in den Tod gestürzt. Zwischen dem Bleialfer Ehepaar habe es Trennungsabsichten gegeben, die möglicherweise Auslöser für das Drama gewesen seien, hieß es am Sonntag in dem Eifel-Ort. Die Ehefrau und Mutter der beiden Kinder befindet sich unter dem Eindruck der Tragödie in psychologischer Betreuung. Der 30-jährige Täter galt im Ort als "ruhiger, besonnener Mann", der nie aufgefallen sei. Auch habe er nicht depressiv gewirkt. "Er war immer gut gelaunt", sagte ein Nachbar. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Die Staatsanwaltschaft Trier hat eine Obduktion der Leichen angeordnet.

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