Countdown für den Schulstart

TRIER. (DiL) Noch 50 Tage, dann beginnt für 10 000 Kinder aus der Region ein neuer Lebensabschnitt. 5000 werden erstmals eingeschult, ebenso viele wechseln zu einer weiterführenden Schule. Wie man sich auf die großen Veränderungen vorbereitet, erzählt in den nächsten Wochen die TV-Serie "Schulstart".

In den meisten Schulen ist es traditionell der erste Dienstag des neuen Schuljahrs, an dem sich die Pforten für die Neulinge öffnen. Für viele Kinder eine "hohe emotionale Herausforderung", wie Anette Müller-Bungert von der schulpsychologischen Beratungsstelle in Trier sagt. Aber eine Herausforderung, auf die man sich vorbereiten kann, wenn man nicht erst in den letzten Tagen anfängt. So empfiehlt Müller-Bungert, gemeinsam mit den Kindern die künftige Wirkungsstätte schon mal zu besichtigen - und das geht nur, bevor die Ferien begonnen haben. Auch die Kontaktaufnahme zu künftigen Mitschülern ist sinnvoll, vielleicht, um in den Ferien einen gemeinsamen Schwimmbadbesuch oder ein Treffen zu arrangieren. "Alles ist nützlich, was Angst abbaut und Hemmschwellen senkt", betont die erfahrene Beraterin. Manchmal geht es um ganz praktische Probleme. Zum Beispiel, wie man aus einem Langschläfer einen hellwachen Frühaufsteher macht - oft ein Thema, das mit dem Wechsel auf eine weiterführende Schule und den damit verbundenen längeren Verkehrswegen aufkommt. Die Änderung von Gewohnheiten "geht nicht von einem Tag auf den anderen", lautet die Erfahrung des Bitburger Kinderarztes Dr. Asad Abdo. Da ist es sinnvoll, die Umstellung schon in den Ferien schrittweise zu trainieren. Gleiches gilt in Sachen Schulweg, wo das Üben keinesfalls erst auf den letzten Drücker beginnen sollte. Ebenfalls schon während der Ferien empfehlenswert: ein lockerer Blick in die künftigen Schulbücher. Nicht zum Lernen, sondern zum Schnuppern. Aber nur wer rechtzeitig bestellt, kommt stressfrei ins neue Schuljahr. "Bei denen, die auf den letzten Drücker kommen, gibt es Engpässe", berichtet Angelika Hellwig von der Konzer Buchhandlung "Kolibri". Bei aller Vorbereitung sollten Eltern aber nicht überziehen. "Kinder haben auch ein Recht auf Ferien", mahnt Schulberaterin Christa Unterburger-Dietz und denkt dabei besonders an die Wechsler in die Sekundarstufe Eins, die "zumindest in den ersten drei Ferienwochen ihre Ruhe brauchen". "Tun, was nötig ist, aber auf keinen Fall dauernd über die Schule reden", empfiehlt ihre Kollegin Müller-Bungert. Und vor allem: "Nie mit drohendem Unterton, nach dem Motto: Warte nur, bis der Ernst des Lebens losgeht".

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