Deutsche fahren hinterher

TRIER/FRANKFURT. (sas) Biodiesel, Hybrid-Motor, Wasserstoff und Pflanzenöl: Angesichts der hohen Benzinpreise ist die Diskussion um alternative Auto-Antriebe neu angefacht. Die neuesten 80 Modelle aus konventionellem und alternativem Bau zeigt die Internationale Automobil-Ausstellung derzeit in Frankfurt.

Der Automarkt ist im Umbruch. Während das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung auf Dauer mit einem Preis für Normalbenzin von über 1,50 Euro je Liter ausgeht, erleben Kleinwagen, Dieselfahrzeuge und vor allem alternative Antriebskonzepte Aufwind. Schon heute ist jeder zweite in Deutschland produzierte Neuwagen ein Diesel, bei Erdgasfahrzeugen gibt es einen Anstieg der Zulassungszahlen um rund 70 Prozent auf nun 35 000. In 15 Jahren sollen es bereits zwei Millionen sein. Für Erdgas und Biosprit gibt es immerhin bis 2020 Steuervergünstigungen. Wer heute Erdgas tankt, zahlt für den Liter weniger als 60 Cent. Auf der IAA stellt allein VW zwei Erdgas-Modelle vor, mit Audi und Porsche soll es eine Kooperation bei Hybrid-Antrieben - einer Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektro-Antrieb - geben, ebenso wie bei DaimlerChrysler, BMW und General Motors.

Das Image der deutschen Hersteller hat allerdings Kratzer bekommen. Ihnen wird vorgehalten, dass sie den Trend zu Hybrid-Auto und Dieselfilter nicht mitgemacht haben. Hybride sind in den USA und Japan längst Normalität, in Europa gibt es dagegen kaum Angebote. Erst 2010 soll es 21 Modelle geben. "Das Potenzial alternativer Antriebe ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft", sagt Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). "Hybride sind längst salonfähig", glaubt Christof Simon, Professor für Fahrzeugtechnik an der Trierer Fachhochschule. Allerdings spreche der teilweise hohe Anschaffungspreis für viele Nutzer gegen eine Entscheidung zugunsten alternativer Techniken.

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